Was war definitiv Euer erstes eigenes Auto?

Zitat von Andreas F30

Damals wars, 1976, mit 17, noch vor dem Führerschein, ein 67er VW-Käfer. War eben zu der Zeit das günstigste Auto, an dem man mit "Jetzt helfe ich mir selbst" von Dieter Korb noch fast alles selber warten konnte. Hat mich 600 DM gekostet, und den Kaufvertrag musste mein Vater unterschreiben, da ich noch nicht volljährig war.

Dass dieses "Volksauto" ein Traum Adolf Hitlers gewesen war, mit dem er 300.000 gutgläubigen Sparern 280 Millionen Reichsmark aus der Tasche gelockt hatte, wusste ich damals nicht. Auch wusste ich nicht, dass der Erfinder des Käfer, Ferdinand Porsche, der Großvater von Ferdinand Piech, Hitlers wichtigster Helfer bei der Entwicklung des Volkswagens und der Errichtung des Volkswagenwerkes in Wolfsburg gewesen war.

Keiner der Volkswagen-Sparer hat übrigens für seine Ersparnisse jemals ein Auto gesehen, denn Hitler und Porsche investierten dieses Geld dann doch lieber in die Kübelwagen für die Kriegsmaschinerie.

Dass unsereiner mit einem Käfer also einer Idee des "Führers" aufgesessen war, das hat uns auch im Geschichtsunterricht niemand erzählt, denn im Nachkriegsdeutschland war man schließlich, trotz allem, stolz auf diese Errungenschaft.

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Hi,

also wenn Du danach gehst, darfst Du fast keine Automarke mehr fahren. BMW hat zu Kriegszeiten mit Motoren, insbesondere Flugmotoren für Messerschmidt, Junkers, Heinkel und Co. und am Ende moderne Jet-Turbinen, zig tausenden Wehrmachtsmotorräder und was weiß ich noch alles mächtig mitgemischt. Ebenso Daimler Benz, Maybach, Audi aber auch Ford und Opel. Bei Letzterem sehr interessant: von jedem an die Wehrmacht verkauften Opel-Blitz gingen die Erlöse / Dollars zur Konzernmutter GM nach Detroit. Opel gehört seit dem Verkauf 1929 den Amerikanern. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Jungs übern großen Teich auf ihre Erlöse verzichtet hätten? Von der Zwangsarbeiterproblematik in den vielen Firmen mal ganz abgesehen, die Aufarbeitung läuft ja immer noch. Auch die Kölner Ford-Werke haben ihren "Beitrag" im Krieg geleistet und vermutlich ordentlich Geld in die USA gespült? Aber auch andere Marken wie Fiat, Skoda haben im Krieg fast ausschließlich für die Rüstung gearbeitet, ebenso Rolls Roys für die Aerforce der Briten, die wiederum deutsche Städte in Schutt und Asche gelegt haben, oder die französischen Konzerne Renault etc. usw. usw... das war ebenso, wir könne es nicht mehr ändern. Es war eine dunkle Zeit.

Nur VW den schwarzen Peter anzulasten und an den Pranger zu stellen, würde aus meiner Sicht viel zu kurz führen. Es war halt so und alle haben das "große dunkle Spiel" auf die eine oder andere Weise mitgespielt. Und glaub ja nicht das die ach so neutralen Nachbarstaaten nicht auch eigene Interessen verfolgt hätten? Es war Krieg.

Seien wir froh diese Zeit hinter uns gelassen zu haben und heute in einem geeinten Europa leben zu dürfen. Ich bin ein ausgewiesener Europa-Freund, auch wenn nicht immer alles glatt, gerecht oder fair läuft. Im Großen und Ganzen leben wir seit vielen Jahrzehnten im Frieden. Und auch die Firmen haben ihre Lektion gelernt oder lernen müssen.

Insoweit solltest Du nicht darüber hardern einen VW Käfer gefahren zu haben. Er hat viele Leute glücklich gemacht und ein ganzen Volk in die moderne Mobilität geführt. Nicht umsonst hat der Wagen Kultstatus erworben.

In diesem Sinne

LG

CS