Aussterben der Verbrennungsmotoren

  • Der Tesla Supercharger V3 hat eine Ladeleistung von 250kW. Beim Mini SE liegt die Ladeleistung bei gerade mal 11kW. Die installierte Spitzenleistung des deutschen Stromnetzes lag 2019 bei 214,1 GW.


    Natürlich ist hier ein intelligentes Energiemanagement notwendig, jedoch ist die Situation nicht so dramatisch, da die max. Ladeleistung bei leerem Akku anliegt, jedoch nicht jeder seinen Akku leer fährt bis zum Laden und auch 1.000.000 Nutzer ihr Auto nicht gleichzeitig anstecken sowie nicht alle eine Supercharger Station zuhause haben.


    Das Laden von 1.000.000 E-Fahrzeugen ist also durchaus möglich.

  • Möglich schon, aber sicher nur mit enormen Aufwand machbar.
    Wenn z.b. eine Anwohnerstrasse eine Versorungseitung mit einem gewissen Leitungsquerschnitt X hat, dann ist dieser Querschnitt entsprechend
    der maximal zu erwartenen Stromaufnahme plus ein paar Sicherheitsreserven ausgelegt - sozusagen für den Fall daß gerade jeder den Herd einschaltet.
    Nun hängen in dieser Strasse aber etliche Elektroautos zusätzlich an der Ladung und die Stromaufnahme welche diese Versorgungsleitung schaffen muss
    würde deutlich ansteigen und einen grösseren Leitungsquerschnitt notwendig machen.
    Es geht also nicht nur darum wieviel Saft Deutschland überhaupt produzieren kann, sondern auch wie dieser bei jedem ankommt ohne die halbe Landschaft aufzubuddeln.


    ... dann gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten diese Nachfrage zu bedienen:


    1. Die Autos laden mit einer gewissen Strombegrenzung, die Leitungen werden entlastet aber der Ladevorgang dauert deutlich länger


    2. Die Haupt-Versorgungsleitung muß stärker ausgelegt werden, was bedeutet man müsste überall die Strassen aufreissen und stärkere Kabel verlegen.


    3. Die Versorgungsspannung fürs Laden wird hochtransformiert, über das Kabel in den Haushalt geleitet und muß dort wieder über eine Trafostation
    heruntertransformiert werden, um aus der höheren Spannung widerum einen höheren Strom bereitstellen zu können.
    So bekäme man dann zwar ohne eine stärkere Leitung die gleiche elektrische Leistung über das Kabel transportiert, aber man hätte dafür Transformationsverluste.
    Und wer bezahlt dann überhaupt so einen Ladewandler der im Haushalt installiert sein müsste ?


    Woran vielleicht auch niemand denkt:
    Elektrische Leitungen wurden früher fast überall zusammen mit Telefonleitungen verlegt. Bei Frequenzen die nur für normales Telefonieren notwendig sind
    ist das kein grosses Problem gewesen.
    Aber heute ist es so, daß Glasfaser noch nicht groß ausgebaut ist und das Internet über genau diese alten, störanfälligen Telefonleitungen läuft - mit hohen Frequenzen
    für die diese Telefonkabel zu Post-Zeiten gar nicht ausgelegt waren.
    Magnetische Einstreuungen in benachbarte Leitungen sind die Folge. Was beim Telefonieren dann manchmal dafür sorgte daß man ein anderes Gespräch leise
    mithören konnte, sorgt bei heutigen Internetverbindungen für Fehler und langsamere Datenübertragung.
    Mittels VDSL Vectoring werden diese Leitungen nun etwas gepimpt und magnetische Einstreuungen von benachbarten Telefonleitungen und Stromleitungen herausgerechnet.
    so ist dann z.B. VDSL 50.000 oder mehr möglich.


    Was meint ihr nun was passiert, wenn aufgrund höherer Stromaufnahmen in den Nachbarkabeln (fürs Laden) jetzt noch stärkere magnetische Felder in die Fernsprechleitungen einstreuen ?
    Je höher der Strom durch ein Kabel, umso grösser das umgebende Magnetfeld, umso grössere Störeinstreuungen in Internetleitungen.


    Nur so ein Gedankenspiel wo vielleicht noch keiner so recht drauf gekommen ist und sich evtl. als unerwartetes Problem entpuppen könnte.



    P.S:


    Ein normale Wohnung hat leistungsmässig vielleicht einen Anschluß von 3,5 bis 4 KW, sofern man nicht einen Drehstromanschluss in seiner Bude hat :)
    Wenn ich nun ein E-Auto am Hausanschluss mit 3-4 KW lade - was ja nicht gerade viel ist - dann reicht die verbleibende elektrische Leistung
    gerade noch so aus um einen Fön einzustöpseln.
    Kurzum, wird das E-Auto daheim geladen, bleibt der Herd solange aus und es wird erst gegessen wenn das Auto voll ist :)

  • Ist ja nicht so als ob wir schon kurz vor knapp waren mit unserem Strom.


    Hier ein Auszug aus der F.A.Z von Anfang Juli


    "Im deutschen Stromnetz ist es im Juni mehrmals zu chaotischen Zuständen gekommen. Die kritische Lage konnte nur mit Hilfe aus den Nachbarländern bereinigt werden. Auf F.A.Z.-Anfrage gaben die vier Netzbetreiber am Montag zu: „Die Lage war sehr angespannt und konnte nur mit Unterstützung der europäischen Partner gemeistert werden.“ An der Börse schossen die Kurzfristpreise für Strom in die Höhe. Als eine Konsequenz aus den Turbulenzen, die das gesamte europäische Stromnetz in Mitleidenschaft zogen, verdoppelten die Netzbetreiber Amprion, Tennet, 50Hertz und Transnet-BW die vorgehaltene Minutenreserve von Freitag auf Samstag auf 2000 Megawatt. Es blieb unklar, wie weit das Land von einem Blackout entfernt war.An drei Tagen im Juni, zuletzt am Dienstag vergangener Woche, hätten die deutschen Netzunternehmen eine starke „Unterspeisung“ des deutschen Systems festgestellt. Es war weniger Strom da als benötigt. Das Defizit habe „jeweils zu einem Absinken der Netzfrequenz im gesamten europäischen Verbundnetz geführt."


    Und wenn ich so was lese frage ich mich wie man allen Ernstes auf Elektromobilität setzen kann. Da ich auch viel im RWE Konzern arbeite und mich dort auch schon mal mit Ingenieuren unterhalte ,wird mir das alles bestätigt. Die schütteln auch nur mit dem Kopf.
    Aber ist wahrscheinlich nicht meine Gehaltsklasse deswegen verstehe ich das nicht. Dachdecker halt. ;)


    Gruß Jörg

    Das Leben ist zu kurz um kleine hässliche Autos zu fahren

  • Die installierte Spitzenleistung des deutschen Stromnetzes lag 2019 bei 214,1 GW.

    Diese Zahl ist so nicht zu eruieren...bitte Quelleangabe!


    Denn laut Prof. Dr. Harald Lesch, Astrophysiker und Physiker, ist das deutsche Stromnetz in der Lage, 68,5 GW Strom zu liefern...
    ...wogegen 1 Mio E-Fahrzeuge ca. 350 GW Stromleistung benötigen würden!

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.



    Natürlich ist hier ein intelligentes Energiemanagement notwendig,

    ...und schon daran scheitert es deutlich!


    Wer gestern Abend mal die Sendung "Anne Will" verfolgt hat, konnte nur staunen...
    Unter anderem war dort als Publikumsgast ein gewisser Jan Christian Lorenzen, Betreiber des Bürgerwindparks Schafflund, der kleinlaut einräumen musste:
    "Der meiste aus Windanlagen produzierte (und subventionierte) Strom verpufft, weil es keine Anbindung gibt!"


    Ein Armutszeugnis für eine- nach eigenen Wünschen- intelligente Industrienation, die es seit der gesetzlich verabschiedeten Energiewende (im Jahr 2005) bis heute nicht geschafft hat, ein paar Stromleitungen zu legen...nur um Haushalte zu versorgen!
    Wie sollen dann die ganze Elektroautos in absehbarer Zeit geladen werden können?!?!?!

  • Die installierte Leistung ist hier zu finden:


    https://www.bundesnetzagentur.…kraftwerksliste-node.html


    Und für 1 Mio. Fahrzeuge braucht man keine 350GW Ladeleistung, da aktuelle Ladeleistungen drunter liegen. Zukünftig sind jedoch 350KW für ein Fahrzeug sicherlich technisch möglich. Das setzt jedoch voraus, dass 1 Mio. Fahrzeuge mit nahezu leerem Akku zeitgleich angesteckt werden.


    Und ja, intelligentes Energiemanagement ist trotzdem notwendig, gerade weil es aktuell nicht praktiziert wird, wie Dein Beispiel zeigt.

  • Hab die Webseite der Bundesnetzagentur mal überflogen.


    Ganz zu Anfang steht schon mal daß in der enthaltenen Kraftwerksliste auch
    extern einspeisende Kraftwerke aus Österreich, Luxemburg und der Schweiz mit berücksichtigt worden sind.


    Wie hoch in Gigawatt ist deren Anteil denn bemessen ? Der müsste schon einmal abgezogen werden vom Gesamtwert unseres EIGENEN Stromnetzes.


    Weiter unten steht, daß von unserer installierten Gesamt-Strommenge der Anteil an erneuerbaren Energien bei insgesamt 121 Gigawatt liegt.
    (wieviel davon stammt, wie oben erwähnt, aus den extern einspeisenden Werken in Luxemburg, Österreich, Schweiz ? )


    Da könnte also was dran sein, daß unserer echter Eigenanteil nur bei vielleicht 80 - 90 Gigawatt liegt - vielleicht sogar weniger
    Alles darüber wäre zugekaufter Strom.


    Und wir dürfen zu unserer installierten Gesamtleistung jetzt auch nicht die Leistung der verbleibenden deutschen Kraftwerke mit heranziehen, denn diese sind Kraftwerke
    die konventionell mit Strom, Gas oder Atom arbeiten - die sollen doch noch verschwinden weil klimafeindlich.


    Kalkuliert man alles ein wenig mit ein, sieht unser EIGENES Stromnetz, nur mit Ökostrom, doch deutlich dünner aus als es zuvor erscheint.
    Ohne Zukauf aus dem Ausland wird daß nix mit Elektroautos.


    Und dann ... oh je ... der Nachbarstrom wird aus fossilen oder atomaren Stoffen produziert - wo ist denn da der positive Umwelteffekt ?
    Bleibt der Dreck brav an der Grenze stehen ?


    Bleiben also noch ein paar Problemchen zu lösen.
    Und zwar ohne daß der Strompreis dann explodiert, weil die Nachbarländer dann so richtig auf den Preis drücken wenn wir
    erst einmal abhängig geworden sind.

  • Ich habe mal kurz recherchiert zum Vorfall den @Pannepoepper erwähnt hat. Echt gruselig wenn man sich das mal durchliest:


    https://www.next-kraftwerke.de…ie-blog/stromnetzfrequenz



    Zitat

    Ein Notlastabwurfbefehl für alle 22 abschaltbaren Stromgroßverbraucher in Frankreich nahm 1.500 MW vom Netz

    Wahnsinn...


    Vor einiger Zeit hatte ich schon einmal einen Artikel gelesen über die Netzbetreiber bzw die zuständige Stelle welche für die Stabilisierung der Netzfrequenz in Europa zuständig ist. Ich habe die genauen Zahlen nicht mehr im Kopf, aber vor ca 10 Jahren musste diese im Jahr vll 4-6 mal eingreifen um unsere 50Hz zu stabilisieren. In den letzten Jahren lag dieser Wert irgendwo bei 200-300 Eingriffen PRO JAHR. Also quasi täglich 8o
    Man muss jetzt kein Bachelor of Science für E-Technik sein um zu sehen wie arg wir „auf Kante“ fahren die letzten Jahre. Wer nebenbei noch etwas mit dem Zivilschutz / Katastrophenschutz betraut ist und erahnen kann was bei großflächigen Stromausfällen wirklich los ist dem kann eigentlich nur Angst und Bange werden.

  • Ja wie gesagt hatte mich darüber mit Ingenieuren unterhalten. Die sagen auch es macht sich keiner eine Vorstellung davon wenn das Netz mal zusammenbricht. Dann ist Schluss mit lustig. Ist nix mit Schalter umlegen und alles läuft wieder. Nene das dauert locker eine Woche bis ein kompletter Netzausfall wieder behoben ist. Dann ist Anarchie angesagt. Weil , kein Strom keine Digitalen Geräte kein Wasser usw. Das möchte ich eigentlich nicht erleben. Ich pack mir an den Kopf wenn die Politik einem erzählen will sie hätten davon nix gewusst.
    Gruß Jörg

    Das Leben ist zu kurz um kleine hässliche Autos zu fahren

  • Ich habe mir gerade den ganzen Verlauf reingezogen, die Debatte kann ein echt depressiv machen!


    Gut dass ich langsam auf die 50 zugehe und mir den Mist, hoffentlich, nicht geben muss.
    Wie man es dreht oder wendet, es wird nicht besser auf dieser Welt, wir sind einfach zu viele und die Ressourcen reichen nicht.
    Strom und die Autos die damit betrieben werden sollen, wird nicht unser schlimmstes Problem sein.
    Übrigens falls es ein Interessiert, Deutschland lebt dieses Jahr seit Mai auf Pump was die Ressourcen angeht, was meint Ihr wie lange sowas gut geht???
    Es geht uns ALLEN viel zu gut, wir fahren Luxusautos und müssen uns keine Gedanken machen ob noch was im Kühlschrank ist, das ist nicht selbstverständlich!!!


    Macht Feierabend, steigt in eure schöne Autos und erfreut euch dran, solange es geht.
    Wir werden nur minimal was dran ändern können, wir werden uns später anpassen müssen, auch wenn es bedeuten vieles was uns Spass macht aufzugeben.

  • Was den Ressourcenverbrauch angeht gebe ich dir uneingeschränkt recht. Der Konsumwahn heutzutage ist nicht mehr normal und alles andere als Gesund für die Welt. Allein die Müllproduktion durch unzählige Plastikverpackungen, jedes Jahr ein neues Handy, jede Saison (also 4x im Jahr) neue Kleidung, alle 2-3 Jahre neue Billigmöbel (Ikea machts möglich), alle 3 Jahre ein neues Auto. Es wird viel essen weg geschmissen, von vorne herein sortiert der Supermarkt schon krummes Gemüse aus ... alles wird wieder unnötig in Folie/Plastik eingeschweißt. Die 200m zum Bäcker werden anscheinend doch öfter gefahren als ich gedacht habe ...


    Wir haben doch alle schöne Autos, wenn wir die jetzt auch noch pflegen und statt 3 vielleicht 7-8 Jahre behalten würden und auch wenn es wirtschaftlich none-sense ist, dazu lieber einmal den Akku tauschen und das Handy 3 Jahre statt 1 Jahr benutzen, dann könnte vielleicht im Dezember noch ein Monat an Ressourcen übrig sein.


    Der E-Mobilitätswahn wird hierbei übrigens nicht helfen sondern alles verschlimmern. Nicht umsonst geht hier der Diesel mit 140.000 frei-km ab Werk ggü. dem E-Auto in Führung. Wobei, das CO2 ist nicht das Problem, das atmen die Pflanzen. Mehr Natur, Moore, Wälder, weniger Beton/Schottergärten würden das Problem an sich lösen. Pflanzen atmen nämlich das CO2 ein und atmen Sauerstoff (O2) wieder aus. Für den Rest an CO2-Überschuss gibts Power2Liquid.


    Übrigens wer es noch nicht wusste. Vor wenigen tausend Jahren konnte nicht nur Jesus durchs Wasser laufen, 5000 Jahre vor ihm gab es keinen Ärmelkanal sondern durchgehendes Land. Der Meeresspiegel steigt im Schnitt nicht schneller an, als er es in den letzten 11.000 Jahren getan hat. Statt die ganze Welt anzupassen müssen sich die Küstenstädte anpassen, so hart es auch klingt, die Natur ist da nunmal flexibler als der Mensch und der Natur sind Gletscher, Schelfeis und Meeresspiegel und 5-10 Grad egal. Sie passt sich an. Der Mensch übrigens auch, der ist in der letzten Eiszeit auch gen Süden gewandert. Die Vögel machen das im Winter noch heute.