Allrad + Ganzjahresreifen eure Meinung/Erfahrung

  • 100km täglich bedeutet doch, dass man zwei Reifensätze komplett runterfährt, bevor der Gummi zu alt wird.


    Ich halte es so: Der Stadtflitzer/das Einkaufskörbchen mit 6000 km p. a. und Frontantrieb fährt auf Ganzjahresreifen. Der wird bei extremem Wetter nicht benutzt.


    Der Wagen, den ich dienstlich und täglich bei jedem Wetter nutze, der kriegt den bestmöglichen Grip.

  • Ich verstehe die Leute nicht, die diesen Kompromiss immer eingehen.. Mehrkosten sind doch lediglich einmal die Anschaffung der Felgen.
    Zumal seine Strecke in Länge und geografischer Lage förmlich nach richtigen Reifen schreit.


    Das ist wie das ganze Jahr im Pullover vor die Tür gehen - im Winter zu dünn im Sommer zu dick.

  • @ soki84
    Du willst Erfahrungswerte? Bitte:
    Vor einigen Jahren dachte ich auch mal, Zeit & Geld sparen zu wollen und habe einen 55PS Frontkratzer mit Allwetterreifen ausgestatten > erste Tempearuten unter 0°C und feuchter Untergrund führten direkt zu einem kleinen Auffahrunfall, da der Reifen beim bremsen plötzlich gaaanz anders, um nicht zu sahen "nicht", reagierte. Seither ganz klar - nur ein echter Winter- bzw. Sommerreifen bringt dich dauerhaft sicher durch die Jahreszeit.

  • Hallo,
    die Überlegungen kann ich nicht nachvollziehen. Wenn man sich die möglichen extremen Bedingungen einmal anschaut, im Sommer vielleicht 40 °C und möglicher Regen, im Winter vielleicht - 20 °C sowie Schnee und Eis, wie soll ein Reifen das alles abdecken und in allen Situationen möglichst gut funktionieren? Im Sommer ist aufgrund der hohen Temperaturen eine härtere Gummimischung erfoderlich und große Rillen um die Wasserführung zu gewährleisten, im Winter hingegen eine wesentlich weichere Gummimischung und kleine Lamellen, die auch noch auf Schnee guten Grip gewährleisten sollen. Das sind zwei gravierende Gegensätze und eine Erfüllung beider Anforderungen mit einem Reifen kann bislang zwangsweise nur ein Kompromiss sein und der Reifen wird unter allen Bedingungen nur mittelmäßig funktionieren.
    Auf der Kostenseite ergibt sich im Grunde auch kein Vorteil bei Allwetterreifen. Bei normalem Gebrauch hält ein Sommerreifen vielleicht 6 oder 7 Jahre (abhängig von der Kilometerleistung und der damit verbundenen Abnutzung), ein Winterreifen genauso lange. Da die jährliche Fahrleistung auf beide Reifen ungefähr gleich verteilt wird, hält diese Kombination also doppelt so lange wie ein Ganzjahresreifen, der die gesamte Kilometerleistung verkraften muss. Nach maximal 8 Jahren sollte ein Reifen sowieso gewechselt werden, da die Weichmacher aus dem Gummi verschwinden und sich die Eigenschaften wesentlich verschlechtern. Der einzige Kostennachteil ergibt sich durch das regelmäßige Wechseln der Reifen von Sommer auf Winter, die man sich als Enthusiast auch ersparen kann, in dem man den Wechsel selber vornimmt. Somit bleiben höchstens die Kosten für eine Reifeneinlagerung, die man natürlich auch vermeiden kann, und die einmalige Anschaffung eines zweiten Satzes Felgen.


    Auf der Habenseite steht bei der Trennung von Sommer- und Winterreifen eine maximale Sicherheit bei allen Bedingungen, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die lieben Mitfahrer und (auch wenn das heutzutage immer mehr vergessen wird) für die anderen Verkehrsteilnehmer!


    Kurz gesagt, geringfügig höhere Kosten sorgen für mehr Sicherheit für alle und diese sollten bei den gesamten anfallenden Kosten für die Haltung eines Fahrzeugs vernachlässigbar sein.


    Viele Grüße
    blessii

  • Diese Überlegung hab ich mir auch nie gemacht. Ich finde schon die Idee einen Reifen das ganze Jahr über zu fahren abwegig. So ein schönes Auto und dann etwas montieren, das allerhöchstens in der Übergangszeit wirklich funktioniert.

  • Meine bescheidene Meinung dazu (ist auch teilweise schon angesagt worden): Ein Ganzjahresreifen ist und bleibt ein Kompromiss.


    Er ist weder ein richtiger Winterreifen, noch ein Sommerreifen. (zweites ist doch auch wichtig!).


    Aus meiner Erfahrung mit rund fünf Jahren Porsche Cayenne und Range Rover Sport (also - immer 4WD und ordentlich Leistung):
    Ich möchte im Sommer die Leistung und Sicherheit nicht missen und im Winter auf solide Brems- und Spurführungsleistung vertrauen.
    Bei beiden Fahrzeugen war der Kauf von Ganzjahresreifen völlig abwegig.


    Jetzt auf dem F34 mit Heckantrieb ist schon aus Gründen des Anfahrens ein Winterreifen angesagt. Ich gebe zu - in HH hält es
    sich mit Schnee in Grenzen, aber wenn er dann da ist, will ich mir nicht das gehupe von "Hinten" anhören.


    Das mal in Kürze zum Thema.


    VG
    Alex

  • Kommt halt drauf an wo man rumgurkt. Im Flachland mit wenig Schnee & Eis bei 5000 Jahreskilometern meinetwegen, aber im Thüringer Mittelgebirge?

  • Ok, danke für den Input.


    Hatte mir zwar erhofft, dass mal Jemand nen konkreten Erfahrungsbericht abgeben könnte...-aber gut.


    Aktuell sieht es ohnehin danach aus, dass ich wieder zum Heckantrieb und dann natürlich wieder mit WR greife...

  • Bei Wenigfahrern im Flachland / in der Stadt, die das Auto ggf. auch mal stehen lassen können, finde ich gute Ganzjahresreifen ok; wenn nämlich die Sommer- und Winterreifen zu alt werden (manchmal schon ab einem Alter von drei Jahren -> selbst schon erlebt), performen diese auch nicht mehr ordentlich und können mit einem neuwertigen Ganzjahresreifen u.U. nicht mehr mithalten. Und der das ganze Jahr über gefahrene Ganzjahresreifen ist einfach früher abgefahren und wird dadurch nicht einmal halb so alt wie Sommer- und Winterreifen.

  • Habe meine Michelin Alpin A4 jetzt das dritte Jahr im Einsatz und funde, dass Sie deutlich nachgelassen haben, trotz 5,5-6 Profil...