Tempolimit auf der Autobahn? Die Diskussion!

  • @TheBMW wer definiert was wesentlich ist? Sogar bei 5 km/h Differenz und deinen 90sec, die ich so zum ersten mal höre, legst du 125m mehr zurück und das reicht easy zum überholen.
    Wenn das was du du sagst stimmt, würde es keine stationären Überholverbote für LKW brauchen, denn dann müsste es ein allgemeines Verbot geben.
    Oder hast du schon mal einen "wesentlich" schneller überholenden LKW gesehen


    Der Pasus mit wesentlich gilt m.M.n nur im Fall von möglichem Gegenverkehr.

  • Mit den 90 Sekunden bei LKW lag ich falsch, die dürfen nur 45 Sekunden brauchen, ansonsten ist es eine OWi (Klick).


    Was PKW und die exemplarischen 5km/h betrifft: Das sollte dem gesunden Menschenverstand doch schon sagen, daß 5km/h mehr als der 90km/h-fahrende nicht "wesentlich" mehr sind. Wie so oft steht im Gesetz keine Zahl, sondern wird von Gerichten individuell festgelegt und das gilt auf allen Straßen (auch bzw erst recht die 45s für LKW auf BAB).


    Man kann es aber evtl aus dem "Rechtsüberholverbot" auf der BAB rauslesen, in dem ja steht, daß man rechts geringfügig schneller fahren darf, wenn links der Verkehr max 60km/h hat. Dann darf ich mit max 80km/h rechts vorbei fahren und das gilt dann (laut Gesetz) als geringfügig schneller. Im Umkehrschluß müsste dann wesentlich schneller gleichbedeutend mit >20km/h sein.


    Link zum ADAC

  • Ich denke ein generelles Tempolimit hat schon seine Berechtigung und Gründe. Ich finde es eher entspannt auf Autobahnen oder in Ländern mit Tempolimit zu fahren.

    Ich bin auch viel in Ländern mit generellem Tempolimit unterwegs- kann Deine Einschätzung aber aus zwei Gründen nicht teilen:
    Nirgends in Europa ist der Verkehr dichter, als in Deutschland!
    Klar ist es angenehm, wenn ich in Österreich bei 130 den Tempomaten reinhaue und entspannt dahinrolle und die Landschaft genieße...
    ...und wenn ich alle 20 Minuten mal einen LKW überholen will, ist auch der Platz da.
    Und gerade in bergigen Regionen habe ich es oft erlebt, dass es immer noch sehr viele Autos ohne Tempomaten gibt! D.h. man fährt auf der Autobahn, es geht leicht bergan und der vor Dir verliert an Tempo!
    Du läufst auf, wechselst die Spur...und genau auf der Bergkuppe bist Du neben ihm!


    Bergab wird der plötzlich wieder schneller und in der nächsten Talsohle reihst Du Dich wieder hinter ihm ein- bis zum nächsten Hügel, da beginnt das Spiel von vorn!
    Nach 5 Hügeln hat man einfach keinen Bock mehr auf den Mist...





    Zu oft nerven die "2 Liter Diesel Vertreter" (jaja habe selber einen 320d :agree: ), indem diese meinen, man muss von Termin zu Termin mit Vollgas hetzen und hätte keine Zeit. Durch ein Tempolimit würden die Leute besser planen und sich die 15 oder 30 Minuten mehr Zeit nehmen.

    Du hast vielleicht das Glück, nicht im Außendienst unterwegs zu sein...sonst würdest Du so etwas nicht schreiben ;)


    Die Realität sieht heute meistens so aus, dass der Aussendienstler seine Termine gar nicht mehr selber plant- sondern irgendwo in der Firmenzentrale eine Abteilung die Termine vereinbart.
    Diese muss der AD abreißen- koste es was es wolle- Time is money!
    Schafft er die Termine nicht, darf er zum Rapport antreten und bekommt zu hören:
    "Dann geben Sie sich mal mehr Mühe- andere schaffen das ja auch!"


    Letzteres Gespräch führst Du dann max. 3 Mal...dann darfst Du Dich nach einer neuen Wirkungsstätte umsehen!

  • Warum auch alles über Verbote regeln?
    Sollen die Langsamfahrer weiterhin mit 100kmh fahren (bitte auf der dafür vorgesehenen Fahrspur!) aber lasst doch bitte den rest frei entscheiden wie schnell er fahren möchte.


    Der großteil der Befürworter von Tempolimits sind doch die Leute die unsicher fahren und grundsätzlich die mittlere von 3 Fahrspuren mit Tempo 100 blockieren , sie sind schneller als die LKWs und wer schneller will kann ja die linke Spur nutzen so ihre Meinung.
    Aus Angst ,Unsicherheit oder auch Faulheit wird generell die rechte Fahrspur gemieden und ohne Hemmungen auf die linke Spur gewechselt um dann mit 110kmh zu überholen.

    "Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen"

  • Oh ja das liebe Rechtsfahrgebot anzuwenden würde so manches entzerren.


    Bin vor ca. 3 Wochen an einem Sonntag Nachmittag von München nach Regensburg. Auf der A9 war durchgehend 120 und der ebenfalls allseits beliebte Anzeiger "Seitenstreifen befahren" der sowieso jedem egal ist. Ich bin gefühlte 20 Minuten am Stück ganz rechts mit 130-135 gefahren ohne einmal die Spur wechseln zu müssen während man auf den beiden linken Spuren dichtgedrängt mit maximal 110 unterwegs war.


    Daher würde ich sagen eine großangelegte Aufklärungskampagne zum Thema richtiges Verhalten auf der Autobahn würde weitaus mehr bringen als ein Tempolimit, da man damit vielleicht das unnötige Bremsen und beschleinigen reduzieren könnte...

  • Um es vorweg zu nehmen: Ich bin auch gegen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen!!!!!


    Dennoch bin ich auch so realistisch zu sehen, dass auch Deutschland auf lange Sicht nicht um ein generelles Tempolimit herumkommen wird!
    Angefangen bei der ganzen Abgas-Debatte bis hin zur "allegemeinen Meinung"! Letztere wies vor 10 Jahren noch 60% TL-Gegner und 40% TL-Befürworter aus...heute ist es umgekehrt!
    Dazu der Druck der EU, dass Deutschland nicht länger "die Insel der Raser inmitten der EU sein darf!"...etc.pp.


    Das Auto ist vom Heilsbringer zu Luzifers Stellvertreter auf Erden degradiert worden- und der Kampf gegen das Auto (und die Automobilwirtschaft) hat gerade erst begonnen- LEIDER!

  • Mich kotzt es nur noch an...


    Die Herren und Damen Politiker die über Tempolimmit nachdenken, bekommen ihre 1. Klasse Bahntickets vom Steuerzahler bezahlt, die pendeln nicht jeden Tag..passt zur Diesel Diskussion in einem anderen Thread


    Ich bin froh an arbeitsreichen Tagen auf langen Strecken auch mal ein paar km gut machen zu können. Es reicht ja nicht mal mehr, das wir Steuern zahlen... gibt auch Zeitgenossen, die umgehen das Steuerthema und sind trotzdem gesellschaftlich obenauf (ist ein anderes Thema)...Mehr möchte ich dazu nicht sagen.


    Aber ich höre hier auf, sonst rede ich mich noch um Kopf und Kragen.. Kretschmar hat schon Recht

  • Mich kotzt es nur noch an...


    Die Herren und Damen Politiker die über Tempolimmit nachdenken, bekommen ihre 1. Klasse Bahntickets vom Steuerzahler bezahlt, die pendeln nicht jeden Tag..

    Das erinnert mich an eine Diskussion, die vor einigen Jahren mit unserer Bürgermeisterin hatte!
    Es ging damals darum, dass 50% der Parkplätze in unserem kleinen Städtchen nach und nach Grünflächen weichen sollten- und einige Straßen für Autos gesperrt werden.


    Ich bin damals- mit einigen anderen Geschäftsleuten- auf die Barrikaden gegangen, weil wir unsere Kunden mit dem bevorstehenden Konzept nicht mehr anfahren konnten...
    ...andere um Ihre Existenz fürchteten, weil viele Kunden aufgrund der eh schon problematischen Parkplatzsituation auf die "Einkaufsparadiese auf der grünen Wiese" ausgewichen waren.


    In der Diskussion eröffnete Frau Bürgermeisterin dann, dass sie dem Wunsch der Mehrheit der Bürger nachkommen wolle, die mit dem Fahrrad oder dem Bus in die Stadt zum Einkaufen fahren würden...
    Das Gegenargument, dass die meisten Menschen mind. 5 Tage die Woche arbeiten müssten und Ihre Wocheneinkäufe am Samstag erledigen müssen, ignorierte sie ebenso wie das Argument, Einkäufe für eine vierköpfige Familie für eine ganze Woche mit Fahrrad oder Bus nach Hause zu bringen, äußerst mühsam sein könne...


    Ihre Antwort dazu:
    "Ich kaufe auch am Samstag für die ganze Woche ein und ich habe auch eine vierköpfige Familie. Und auch ich kaufe in der Stadt ein...und habe da keine Probleme!"
    Meine Antwort darauf: "Natürlich nicht! Sie haben ja auch einen kostenfreien Parkplatz hier direkt vor dem Rathaus...den sie jederzeit nutzen können und dürfen- selbst wenn ein Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge gilt...nur für Sie nicht! Mit vollen Hosen ist halt gut Stinken..."
    Nach meiner Aussage wurde mir das Rederecht entzogen und ich wurde gezwungen, den Sitzungssaal zu verlassen...


    So viel zum Thema "Demokratie" ;)