Tempolimit auf der Autobahn? Die Diskussion!

  • Was nützt es und welcher Aufwand muss dafür betrieben werden?

    Ich bin generell auch gegen ein Tempolimit, aber das lässt sich doch einfach beantworten.


    Ab morgen ein genrelles Templomit einzuführen bedeutet doch quasi 0 Aufwand, man muss nur an den Staatsgrenzen die weiße 130 auf blauem Grund durch die schwarze 130 auf weißem Grund mit rotem Rand tauschen...


    Wie ich schon weiter vorne in diesem Thread geschrieben habe sollte man zur Verringerung der Unfallzahlen lieber mal bei der Ausbildung in den Fahrschulen ansetzen. Richtiges Verhalten auf der Autobahn wäre da mal sinnvoll...

  • Ab morgen ein genrelles Templomit einzuführen bedeutet doch quasi 0 Aufwand, man muss nur an den Staatsgrenzen die weiße 130 auf blauem Grund durch die schwarze 130 auf weißem Grund mit rotem Rand tauschen...



    Wie ich schon weiter vorne in diesem Thread geschrieben habe sollte man zur Verringerung der Unfallzahlen lieber mal bei der Ausbildung in den Fahrschulen ansetzen. Richtiges Verhalten auf der Autobahn wäre da mal sinnvoll...

    Ach, ist das so? In Deutschland? Wie einfach wäre es gewesen, eine LKW Maut einzuführen. Plakette (an der Grenze) für X Euro kaufen, an die Scheibe kleben und weiterfahren. 5 Minuten einmaliger Aufwand pro Fahrzeug und Jahr. Alle anderen haben es so erfolgreich umgesetzt. Wir dagegen verballern statt dessen Milliarden für automatische Erfassungssysteme, die dann die Fahrer nur dazu bringen, die Landstraßen zu verstopfen - auf denen man dann nach Jahren auch eine Erfassung einführt und wieder Milliarden verballert. Ich bin im Grunde genommen ja bei Dir, aber in Deutschland etwas einzuführen oder abzuschaffen ist alles andere als einfach.


    Zum Thema Ausbildung: Ganz meine Meinung. Allerdings hält das leider in den allermeisten Fällen auch nur solange vor, wie derjenige auch in der Fahrschule ist.

  • Was hat nun die LKW Maut mit dem Umsetzen eines Tempolimits zu tun?

    Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass in Deutschland nichts, aber auch gar nichts "einfach" eingeführt werden kann. Was vermutlich auch daran liegt, dass hier einfach viel zu viele Leute bei bestimmten Dingen mitmischen.


    Ich hatte eigentlich erwartet, dass das so verständlich aus meinem Post hervorgeht - offensichtlich war der Wunsch der Vater des Gedanken.

  • Generell finde ich die Diskussion sehr schön und auch wichtig. Die Frage ist eben wie man eine Entscheidung herbeiführen möchte. Die Machbarkeit des Limits ist dabei nicht der Punkt. Legt man sich auf ein Limit fest so ist es viel wichtiger den richtigen Einstieg in die Limitierung zu finden. Ich verstehe auch jeden der gerne einmal aufs Gas tritt. Ich war früher selbst gern schnell unterwegs wenn auch "nur" mit einem 330d. Es ist einfach ein Prozess den Autofahrer wieder von den immer schneller werdenden Autos zu entwöhnen. Wer den Kick vom "Limit" braucht gehe bitte einfach auf den Track. Manche Sphären entwickeln sich bei Menschen eben erst durch ein bestimmtes Alter, bestimmte Ereignisse etc. ... oder aber nie bzw erst durch die Nachfolgegeneration... Als Ü30er und mittlererweile Vater sehe ich das mit dem Tempo etwas anders als früher. Da auch nochmals das Thema der Fahrschulen gefallen ist, ja an dieser Ausbildung sollte eventuell auch gearbeitet werden auf der anderen Seite, sie dient zum erlernen des Fahrens nicht des Rennfahrens. Welcher Fahrlerer soll das auch sein der auf der normalen Autobahn zu seinem Schüler sagt "Du, jetzt bereiten wir dich auch mal aufs "Schnellfahren" vor ab jetzt bis zur Abfahrt nur noch 200+".


    Um das nicht ad absurdum zu führen. Wenn es ein Tempolimit werden soll dann kann man den den deutschen Liebhaber seiner schnellen Wagen nicht ohne Unmut auf 130 limitieren. Diese Entwöhnung sollte wenn überhaupt, stufenweise stattfinden. 130 ist dabei kein in Stein gemeißelter Wert. Ich könnte mir auch vorstellen (und damit Leben) dreispurige Bahnen auf 200 zu limitieren und überall zwei Spuren sind das Maximum irgendwo zwischen 150-180 enden zu lassen. Das wäre ein Anfang und man kann sich um Messwerte bemühen welche die Sache dann auch bekräftigen oder eben nicht. Die Parole freie Fahrt für freie Bürger oder der Freiheitsaspekt (vielleicht nochmal Freiheit nachschlagen was es in dem Kontext einer Gesellschaft wirklich bedeutet) den manch einer nur verspührt wenn er Gas geben kann? Hmmm als Argument halte ich das nicht für besonders stark.

  • @eizo


    Es ist eine kontroverse Diskussion- und das ist auch gut so!
    Lass mich dennoch versuchen, auf einige Punkte Deines Posts einzugehen!


    @Geschichte mit dem Seestern
    Klingt ganz nett und ist sicherlich auch aufschlussreich! Mit einem Unterschied: An Deiner Geschichte sind nur vier "Personen" beteiligt!
    Das kleine Mädchen, die meckernde alte Dame, der Seestern und das Meer!


    Möchte man die Geschichte aber auf unsere Umwelt ummünzen, so kommen noch ganz viele andere, finstere Gestalten hinzu!
    Angefangen vom dem großen, bösen Raubfisch, der schon den Kopf aus dem Wasser reckt um den Seestern zu fressen- bevor er das Meer überhaupt erreicht ;)


    Worauf ich hinaus will:
    So lange ich in jedem chinesischen Fluß meine Urlaubsbilder entwickeln kann, brauchen wir uns in Deutschland garantiert nicht über ein Tempolimit unterhalten- dessen ökologischer Vorteil NACHWEISLICH so klein ist, dass er nur mit Müh und Not rechnerisch festgestellt werden kann- aber NIEMALS praktisch!


    @Umwelt ansich
    Hamburg hat den Vorreiter gespielt- und in der Max-Brauer-Alle sowie der Stresemannstraße ein Fahrverbot für Diesel ausgesprochen.
    Das ganze gilt nun ziemlich genau auf den Tag 9 Monate- und lässt langsam auch eine Auswertung der Daten zu!
    Diese zeigen aber, dass in den letzten 9 Monaten die Luft nicht besser geworden ist- im Gegenteil: Die Luftqualität auf den betreffenden Straßen hat sich sogar verschlechtert!!!!!
    So ist aus dem groß angepriesenen Heilsbringer eine Farce geworden...


    Insofern sind sämtliche Behauptungen zwar ganz nett und witzig, die unsere Luftqualität verbessern sollen...
    ...im Endeffekt bringen sie aber das Gegenteil vom erwünschten Erfolg!
    Das einzige was nun bleibt ist die Tatsache, dass tagtäglich tausende Pendler entnervt Umwege fahren müssen und die Stadt Hamburg trotz der NACHGEWIESENEN NUTZLOSIGKEIT an den Fahrverboten festhalten will...denn Beschlossen ist Beschlossen!


    @Todesfälle
    Sicherlich ist das höchste Gut, Leben zu schützen- da bin ich ganz bei Dir!
    Aber wie Du ja selbst erkannt hast, bleibst Du den Beweis schuldig, dass ein generelles Tempolimit Leben retten könnte...
    ...und den wirst Du auch nicht liefern können, denn ein Blick ins europäische Ausland spricht eine deutliche Sprache:


    Eine Statistik aus 2017, wie viele tote es pro 1 Mrd. gefahrene Autobahnkilomter gibt:


    Limit Land Tote
    130 Litauen 5,3
    140 Polen 4,8
    130 Ungarn 4,4
    120 Portugal 3,8
    130 Italien 3,1
    130 Tschechien 3,0
    120 Belgien 2,9
    130 Slowenien 2,9
    120 Spanien 2,6
    90 Norwegen 1,9
    130 Frankreich 1,7
    120 Finnland 1,6
    130 Österreich 1,6
    120 Schweiz 1,6
    Frei Deutschland 1,4
    120 Schweden 1,3
    130 Niederlande 1,3
    113 Vereinigtes Königreich 1,2
    130 Dänemark 1,1



    @Fahrschulen
    Ich gebe Dir in dem Punkt Recht, dass die Ausbildung in vielen Fahrschulen heute eine Katastrophe ist!
    Ich bin nebenher noch als Instruktor für einen deutschen Automobilhersteller tätig- und wundere mich, wie schlecht ausgebildet immer mehr Menschen zu uns kommen!
    Die haben absolut gar keine Ahnung von Fahrphysik, lümmeln hinterm Lenkrad wie eine Nutte auf ner Parkbank und können nur noch digital fahren (1 und 0), weil die Elektronik jeden Übermut einbremst.
    Schaltet man denen die Systeme ab und sie sollen mal ohne Fahrhilfen klar kommen- dann können die nicht mal mehr fehlerfrei im Schrittempo geradeaus fahren!
    Daher bin ich persönlich auch der Meinung, Fahrsicherheitstrainings sollten in regelmäßigen Abständen gesetzlich vorgeschrieben werden!!!!!


    @Schnelle Autos generell
    Als ich meinen Führerschein gemacht habe, hatte ein Golf GTI 115 PS und galt als Sportwagen- dem wir mit zarten 18 Jahren hinterher lechzten!
    Als ich meinen ersten M3 (E30) bekam, war der mit 238 PS ein "Rennwagen für die Straße" und reichte locker, um selbst einen Porsche 911 Turbo ärgern zu können!
    Natürlich sieht die Welt heute anders aus und 238 PS gelten heute bestenfalls als "halbwegs vernünftig motorisiert"- aber zwei entscheidende Punkte haben sich zu damals geändert:


    1. Verfügbarkeit
    Richtige Sportwagen- á la Porsche, Lamborghini, Ferrari, etc.- waren unerschwinglich. Der einzig halbwegs bezahlbare "Sportwagen" war halt der BMW M3...
    ...und den bekam nicht jeder! Man musste erst ein Fahrsicherheitstrainig absolvieren, bei dem die Instruktoren über die geistige Reife entschieden. Erst wenn die grünes Licht gaben, bekam man überhaupt so ein Auto...


    Heute bieten nahezu alle Hersteller halbwegs bezahlbare Fahrzeuge mit reichlich Leistung an- und wenn es für einen neuen nicht reicht, so stehen die Dinger bei den Händlern als Gebrauchte in Massen herum...
    So kann heute jeder Volldepp einen 500 PS-AMG für den Preis eines VW Golf kaufen und auf dicke Hose machen!


    2. Fahrkönnen
    Damals gab es kein ESP oder ASR...und selbst ABS war eine Seltenheit.
    Wir musste noch richtig fahren lernen und wussten: Wenn wir es übertreiben tut es im besten Fall gewaltig weh- im ungünstigen Fall nicht mal mehr das!
    Dementsprechend sind wir auch mit der nötigen Weitsicht gefahren...
    Heute wird draufgelatscht, was das Zeug hält...ASR, ESP und ABS machen das schon...und wenn nicht, gibt es zahlreiche Airbags, Seitenaufprallschutz, etc.pp

  • Es ist mal wieder so weit...


    "Adolf" Harbeck und seine Öko-Terroristen möchten (mal wieder) im Bundestag über ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen abstimmen lassen...
    ...und dieses Mal nicht mit einer einfachen Abstimmung- sondern namentlich!!!!- um anschließend in ihrem üblichen, grün-narzistischen Stil, die "Gegner" öffentlich denunzieren zu können...


    Es werden wieder die üblichen "Argumente"- wie CO2-Einsparung, Senkung der Verkehrstoten, etc.pp- ins Land geführt, um mit polemischen Floskeln immer neue Vorschriften und Verbote zu erlassen, die kein Mensch braucht- und die auch niemandem etwas bringen!

  • können die ruhig durchsetzen. Man fährt entspannter und meist kommt man eh nicht schneller ins Ziel wenn man wie ein wilder hetzt.

    Wer spricht denn vom "heizen wie ein Wilder"?


    Es geht vielmehr darum, dass das Recht zur Selbstbestimmung immer weiter aufgehoben wird und wir immer mehr in einen Überwachungs- und Vorschriftenstaat hinein rutschen! Quasi DDR 2.0!


    By the way:
    Ich kenne einige, die im Aussendienst tätig sind und teilweise zwischen 500 und 600 km am Tag abreißen müssen!!!!
    Aufgrund von sinkenden Provisionszahlungen und ständig steigender Steuerbelastung sind diese Menschen heute schon (zwangsläufig!!!) weit mehr als 8h täglich unterwegs- teilweise bis zu 14 Std!!!!! Und dennoch reichen die Einkommen gerade mal so zum Überleben...
    Wenn die nun nur noch 130 anstatt ab und zu mal 200 fahren können, dann fehlen ihnen noch einmal rund eine Stunde am Tag...


    ...oder anders gesagt: Entweder schaffen sie künftig ein bis zwei Kunden pro Tag weniger- was sich zwangsläufig negativ auf ihren Lebensunterhalt auswirkt...oder sie sind noch mind. eine Stunde täglich länger unterwegs...