Dem kann ich nur teilweise zustimmen.
Richtig ist, das auch in der HiFi Szene viele Marken miteinander verwoben sind. Es ist aber nicht immer so, wie etwa in der Autoindustrie, das ein VW-Motor Namens "X" in tausend Abwandlungen "Y" wie etwa im Skoda, Seat etc. sich wiederfinden.
Bestimmte markentypische Bauteile bleiben auch markenbezogen. Kann mich nicht erinnern, dass z.B. der Hochtöner von z.B. Bowers & Wilkins aus der höherwertigen 600er Serie sich in einem schnöden JBL Lautsprecher wiederfindet...oder sonst irgendwo mit verwurstet wird.
Gerade in der High End Szene achtet man peinlich genau auf Markenidentität. Es ist eben nicht so, dass, ähnlich einer Nussnougatcreme, diese trotz verschiedener Marken und Hersteller immer die Gleiche ist, lediglich in andere Verpackungen gefüllt wurde. Im unteren und mittleren Consumer HiFi Bereich ja, da gebe ich Euch Recht, wird viel untereinander ausgetauscht und zig mal neu verlabelt.
Klar, kleine Bauteile wie Transistoren, Elkos, Widerstände etc. werden auch im hochpreisigen High End Bereich aus Kostengründen markenübergrifend verwendet und eingebaut, dagegen spricht auch nichts. Doch spezielle Schaltungen, besondere Materialien für Lautsprecher etc., spezielle rein markenbezogene Bauteile- Bauteilgruppen werden aber dann auch nur markenbezogen verwendet, um eben die Identität der Marke zu erhalten.
So würde ich mir im Heim Bereich weder eine Harman Kardon, Bowers & Wilkins, schon gar keine Bang Olufsen, Infinity etc. kaufen wollen. Da gibt es andere Hersteller die ich vorziehen würde. Einzig Mark Levinson könnte mich reizen. Doch für das Geld, gibt es dann aber auch andere Verstärker und Komponenten wie etwa von Bryston, Naim, Cambridge Audio, dazu passend vielleicht Boxen von Sonus Faber, Dynaudio oder meine elektrostatischen Lieblinge von Martin Logan...
Denn es gibt sie noch, die völlig eigenständigen Marken, wie T+A, Linn, NAD, Dynaudio, Nubert, Rotel, Symphonic Line, Burmester usw. usw. die nicht im HiFi-Sumpf der großen Global-Marken untergegangen sind. Solche Hersteller leisten sich zum Teil teure Eigenentwicklungen, bemühen viel Know How, Hirnschmalz und Geld, um sich von anderen Herstellern abzugrenzen. Diese kann man dann auch nicht im Mediamarkt oder Saturn um die Ecke erwerben, sondern muss schon einen echten High-End Dealer bemühen.
Daher wünschte ich mir auch, dass BWW statt der Massenwarenherstellern von HK und B&W mal einen echten kleinen aber feinen, gerne auch deutschen High End Spezialisten, wie etwa die Herforder T+A Schmiede bemüht, ähnlich wie es Mercedes mit Burmester tat.
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Quelle: Siegbert Tessendorf - TE Audio Systeme