Lagerschaden N57D30B - Turbos neu?

Powerpossi · 24. Oktober 2022

Nabend,

ich fahr einen F31 35D VF (2014, 175k KM), besser gesagt "habe gefahren", denn aktuell steht der Wagen mit Motorschaden (N57D30B).

Motor habe ich nun komplett zerlegt. Ergebnis: Lagerschaden am Pleuel des 3. Zylinders, verursacht durch zwei defekte Injektoren. Völlig ohne Vorwarnung. Nix geruckelt. Unter Vollast urplötzliches Klappern. Bin sofort rechts raus. Die Pleuellager des besagten Zylinders hab ich dennoch als Blechsalat komplett in der Ölwanne gefunden.

Motor überhole ich in aller Ruhe in Eigenregie, habe mir aber auch noch einen vollständig überholten Rumpfmotor neu bestellt, damit das Auto schnellstmöglich wieder auf die linke Autobahnspur kommt.

Nun die Frage: Turbos vom alten Motor an den überholten Rumpfmotor verbauen - ja oder nein? Turboerneuerung nur ratsam oder Pflicht?

Klar, dass neu immer besser ist und eine Werkstatt mit Garantieverpflichtung wird das sicherlich immer empfehlen. Kostet aber mal locker 2000+ Euro zusätzlich.

Die Ölpumpe hat ja einen Vorfilter und dann geht das Öl noch durch den feineren Ölfilter. Das schließt sichtbare Späne in allem Nachfolgenden aus, also auch in den Turbos. Hat wer Erfahrung? Halten die Dinger oder aussichtslos nach Lagerschaden beim N57?

VG

Andreas

marcus_zenki_s14 · 25. Oktober 2022

Ist zwar ein anderes Auto, aber ich hatte auch einen Lagerschaden an meiner S14. Dort habe ich dann letztendlich den alten Turbo einfach wieder dran gemacht.

Tatsächlich habe ich den nichtmal gereinigt und nachgesehen, ob da irgendwo Späne hingelangt sind. Ich vertraue da jetzt einfach mal auf den Ölfilter und das Sieb.

Motor&Turbo läuft seit ca. 10k km einwandfrei.

Mario540i · 25. Oktober 2022

Würde die Turbos zumindest überprüfen lassen (Laufleistung?) - wenn du jetzt einmal soweit bist und den Motor komplett raus hast würde ich persönlich die Turbos auch neu machen. Du ärgerst dich zu Tode , wenn du alles wieder zusammengeschraubt hast - dann der Turbo zerfliegt und im Schlimmsten Fall den neuen Motor wieder mit zerstört.

wasgaufan · 25. Oktober 2022

Bei mir wurde nach Lagerschaden an der KW ein AT Block verbaut und der Lader nur gereinigt. War ein N57 im E91, 125tkm, 7 Jahre Alter.

Powerpossi · 4. Dezember 2022

Danke Euch für die Antworten. Sehr hilfreich.

Ich habe mich zunächst für die alten Lader entschieden und wollte die eigentlich auch durchspülen. Das hat aber eher schlecht als recht funktioniert. Das dickflüssige Öl ließ sich kaum durch die Lader drücken. Mit dünnflüssigem Diesel ging es schließlich besser.

Habe mich gegen einen Wechsel entschieden, da ich...

1) in meinem E90 320D auch einen Lagerschaden hatte und mit alten Turbos nun seit 30.000 KM ohne Probleme rumheize.

2) die Turbos vorab (so gut es ging) durchgespült habe

3) nach dem ersten Motorstart direkt nach 5 Minuten einen Ölwechsel gemacht habe

4) nach 500km einen weiteren Ölwechsel plane

5) zunächst den DPF weglasse, was einen späteren Wechsel der Turbos erheblich vereinfacht.

Werde berichten, ob das eine gute Idee war.

Marc850i · 4. Dezember 2022

Hallo,

bei dem Motor, den Du gerade auf dem Überholbock hast, gibt es erhebliche Probleme mit den Steuerketten und insbesondere mit den Kettenspannern. Hast Du diese Teile überprüft? Bei mir rasselten die Steuerketten bei 80.000 km. Es hatten sich die Kettenspanner aufgelöst und die Ölpumpe saugte die Kleinteile an. Ich konnte das Sieb der Ölpumpe fast nicht mehr reinigen, weil es völlig zu war. Ich zerlegte sämtliche Motorlager und alle hatten Verschleiß, der neue forderte. Die Ölpumpe konnte nicht mehr genug Öldruck aufbauen, weil das Ansaugfilter verstopft war und deshalb waren alle Lager defekt. Bei mir baute ich eine neue Ölpumpe ein und reinigte die Ölbohrungen gründlich. Es sitzt da einiges an Material drinnen. Den Turbolader verwendete ich ohne Überholung und er läuft heute noch. Ich maß nach Überholung den Öldruck des Motors mehrfach. Ebenfalls machte ich Ölwechsel bereits nach 1.500 und nach 5.000 km mit Filterwechsel. Nach der Überholung sollte der Motor die ersten 3.000 km mit maximal 120 km/h gefahren werden und hohe Drehzahlen vermieden werden sonst hat man keine Freude daran bzw. nicht lang.

Frohes Schrauben

Mit freundlichen Grüßen

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