[...]Die Frage wird irgendwann nicht sein ob du dir nen BMW oder Dacia leisten kannst sondern wie oft du es dir leisten kannst dein Haus nach einem schweren Unwetter neu aufzubauen, so denn du das Unwetter überlebst.
Aber was schreib ich überhaupt dazu, sind vergeudete Worte wenn der geistige Horizont gerade mal bis zum Wirtshaus um die Ecke reicht wo schon der Stammtisch wartet. Da ist man wenigstens noch König mit seinem BMW und es herrscht Einigkeit über die "grünen Spinner" mit ihren Elektroautos.[...]
Genau das ist in meinen Augen die völlig falsche Herangehensweise. Das was Du schreibst wird - gerade in Deutschland - nur die wenigsten Menschen so betreffen und wenn, dann kann auch keiner 100%ig nachweisen, dass es der Umwelt zuzuschreiben ist. Mit solchen Argumenten kann man niemanden überzeugen, der sich nicht überzeugen lassen will oder der sich für das Thema nicht interessiert.
Ich glaube auch nicht, dass das Ende des Öls noch in meiner Generation auf mich zukommt (aktuell Mitte 30). "Irgendwie wird's schon gehen" könnte da die Devise sein. Das war mir, bevor ich Kinder hatte, ehrlich gesagt auch egal. Ich war jung/jünger und es hat mich nicht interessiert, solange ich persönlich nicht betroffen war - zudem macht ein Reihen-6er-Beziner nunmal auch Spaß, wenn man ihn über die Kasseler Berge peitscht. Aber mittlerweile mit Kinde überlege ich mir schon "Willst Du Deinen Kindern und Enkeln eine kaputte Erde hinterlassen?" oder "Was antwortest Du Deinem Sohn, wenn er in 15 Jahren fragt: Du Papa, ihr wusstet davon ja schon seit 20 Jahren. Warum hat Eure Generation denn nichts getan?" oder aber auch die obligatorische Frage "Papa warum haben wir eigentlich noch ein eigenes Auto und dann auch noch einen Diesel?".
Ich kann nachvollziehen, dass jemandem das Thema egal ist - weil es mir auch so ging. Die Haltung ist deswegen aber nicht weniger richtig. Wir müssen was tun und wir könnten auch alle mehr tun. Die Frage, die sich jeder beantworten muss ist: Wieviel Komfort und Geld ist es mir wert mich selbst einzuschränken und dafür an Andere und die Umwelt zu denken? Diese Frage kann jeder nur für sich selbst beantworten. Auch jemand mit 500km Arbeitsweg kann die Bahn und Bus und Carsharing oder auch das Fahrrad für die letzte Meile nehmen. Denn das einzige Argument dagegen ist der eigene Komfort "dann müsste ich 2h früher losfahren" oder das Geld "Abo-Karte + Fahrrad ist ja teurer als der Sprit". Wenn man wirklich etwas tun will, dann kann man auch wirklich konsequent sein. Und das ist genau der Punkt, den jeder für sich selbst klären muss. Wie weit bin ich bereit zu gehen, sodass ich es hinauszögere, bevor es per Gesetz vorgeschrieben wird. Einige werden mehr dazu beitragen, andere weniger.