Hallo!
Der 330e ist nicht einfach nur ein 320i, dem man ein Batterie-Pack aufgepflanzt hat. Bei der Beschleunigung merkt man stark den zusätzlichen Boost vom E-Motor, er hat eindeutig mehr Power als ein 320i. Wobei bei mir das noch etwas stärker ausfällt, da der 330e auf 314 PS erstarkt ist. 
Auf der BAB ist das Zusammenspiel der beiden Motoren recht interessant. Nehmen wir als Beispiel die Kasseler Berge (A7). Geht es bergrunter (Tempolimit an der Stelle 120, Tempomat meinetwegen auf 140), dann geht der Motor aus und man rollt, rekuperierend natürlich, bergab. Leichtes Gasgeben setzt nun nicht den Benziner in Gang, das erledigt der E-Motor, obschon man über 120 km/h fährt (das wäre die VMax bei reinem E-Betrieb). In Baustellen versucht das Fahrzeug nach Möglichkeit elektrisch unterwegs zu sein, den Saft für die Batterie holt er sich dann durch das Bremsen wieder rein.
Den Benziner ausquetschen braucht man also nicht, es sei denn, man hat es sehr eilig. Allerdings dürften bei Tempo 200+ dann die Verbräuche bei allen Fahrzeugen ziemlich nach oben ausschlagen.
Ach ja, Verbräuche. Benzin ist ja das eine, aber was verbraucht er elektrisch. Auch wenn bei vielen der Strom einfach aus der Steckdose kommt, bezahlt werden muss er auch. Bei kaltem Wetter (die letzten Tage -3 bis -6 Grad) nimmt er sich 28 KWh auch 100 Km. Heute war es wärmer (+8 Grad) und schon liegt der Verbrauch bei 25,5 KWh. Erleichternd kommt noch eine neue BAB-Baustelle hinzu, bei der nur 80 gefahren werden darf. Ich düse jeden Tag mehrfach zur Arbeit und zurück - eine Strecke von 12,8 km. Davon sind 8,4km reine BAB mit Tempomat auf 120 (wie gesagt, VMax bei reinem E-Betrieb). Hier wird nur verbraucht, da Bremsen bei dem Tempo sehr selten ist. Das Auto wird auf 22° vorklimatisiert an der Wallbox.
Die E-Reichweite hängt also zum einen von der Geschwindigkeit ab, zum anderen von den Temperaturen draußen sowie dem Fahrprofil. Bei 25,5 KWh und einem KW-Preis von 26,1 Cent je KWh macht das also Kosten von 6,66 Euro je 100 km. Bei einem zurzeitigen Spritpreis von 1,309 für E5 ergibt das umgerechnet ein Verbrauch von 5,08 Liter. Bei mir ist es in etwa die Hälfte, da ich kostenlos in der Firma laden kann. Bei Strom geht das, eine Tankstelle haben wir nicht. Benzin müsste ich also komplett selbst bezahlen.
Über alles gerechnet hat der 330e jetzt bei über 7.000 km (davon leider 5.000 km BAB) einen Verbrauch von 5,9 Liter gehabt (Spritmonitor sei Dank). Nimmt man nun den Stromverbrauch als Benzinverbrauch hinzu, dann komme ich auf 7,2 Liter. Wie gesagt, eine leichte Milchmädchenrechnung, da man im Übrigen auch unterwegs den Strom an vielen Stellen kostenlos bekommt, an der Arbeitsstelle ebenso. Benzin bekomme ich nirgendwo geschenkt.
Schaut man sich nun bei Spritmonitor einen 330i oder höher an (die 306 PS eine 335i würden am besten passen zu den 314 PS des 330e), dann liegen die dort zwischen 8,5 und 13 Liter.
Nun denn, dafür ist ja ein 330e auch teurer als z.B. ein 330i? Stimmt so leider nicht ganz. Im Grundpreis liegt er 1.000 Euro höher (der 330e hat die Automatik immer dabei, also nimmt man einen 330i mit Automatik). Der 330i hat aber keine Standklimatisierung als Beispiel und man bekommt keine 3.000 Euro Förderung. Der 330e ist also 2.000,00 Euro preiswerter als ein 330i bei besserer Ausstattung. Nur eine Standheizung, die es beim 330i nur als Nachrüstung gibt, schlägt noch einmal mit 1.500 Euro (im günstigen Falle) ins Kontor. Eine Standklimatisierung, also laufende Klimaanlage im Sommer, wäre das immer noch nicht. Das würden dann 3.500 Euro ergeben oder umgerechnet 2.674 Liter an Sprit (bei 1,309€/Liter E5). Da käme ich 1,5 Jahre mit hin. 
Kurz noch zum Vorgänger, zum M5. Dieser hat 40 Monate Spaß gemacht, aber ausfahren (VMax 305) konnte ich ihn eigenbtlich nie. Auf zweispurigen Autobahnen ist das recht riskant und leere dreispurige Autobahnen gibt es nicht. Okay, man wird auch älter. Wurde der M5 E39 seinerzeit immer im Tiefflug bewegt (man lästerte, dass ich keinen Verkehrsfunk bräuchte sondern flight control), so ist man später dann doch langsamer. Geheizt ist man in seinem Leben schon mehr als genug und plötzlich reichen auch 250 km/h völlig aus um bei dem heutigen Verkehr in den Wahnsinn getrieben zu werden. Lange Fahrten wurden eh meistens mit Tempomat auf 140 oder 160 verbracht, denn am Ende der Fahrt kommt erst die Arbeit, der Besuch beim Kunden und da wollte ich nicht abgehetzt nach einer Höllenfahrt auf der letzten Rille erscheinen. So erstaunlich es klingen mag, ich trauer dem M5 nicht sonderlich nach. Klar, nach dem Sound haben sich alle umgedreht (ein M5 mit anderen Downpipes, offenen Klappen und einer Akrapovic klingt höllisch). Mein Nachbar wußte immer, wenn ich losfuhr. Er wachte morgens einfach neben seinem Bett auf. Heute weiß er nicht mehr, ob ich da bin oder nicht. 
Heute schauen sich die Leute auch um, wundern sich und merken, dass was nicht stimmt. Kommen aber nicht sofort darauf, was anders ist, wenn ein Dreier lautlos an ihnen vorbei fährt.
CU Oliver