Mag ja alles richtig sein.
In meiner Branche spricht man gelegentlich von Use Cases. D.h. man beschreibt Szenarien, in denen ein bestimmtes Produkt a) funktionieren und b) einen Vorteil bringen muss.
Ein Use Case für "Mobilität" kann z.B. "Einkaufen" sein, ein anderer "Kundenbesuch" oder auch "in-Urlaub-Fahren".
Wir sehen also eine bunte Mischung aus Langstrecke, Mittelstrecke und Kurzstrecke, die aus verschiedenen Gründen gefahren werden. Das Themas "Emotionalität" muss man dabei leider aussen vor lassen - uns ist allen klar das niemand Autos benötigt die schneller als 100KmH fahren oder mehr als 100PS haben.
Unser derzeitiges Mobilitätsmittel "Auto" kann aber immer nur ein Kompromiss sein - der Verbrenner funktioniert extrem gut auf Mittelstrecke und Langstrecke, ist aber eher schlecht auf Kurzstrecke zu sprechen. Beim E-Auto mag es tendenziell andersrum sein.
Wenn ich nun die Use Cases abarbeite und für jede dieser Situationen eine Alternative biete, was bleibt dann über? Und welches Medium zur individuellen Mobilität wird dann noch übrig sein?
Ich formuliere es einmal extremer und bewußt provokant: Anstatt immer wieder über Autos zu reden, die auf Langstrecke aus bekannten Gründen nicht funktionieren, sollte man eher über die Abschaffung der Langstrecke nachdenken - mit welchen Mitteln auch immer. DAS wäre dann innovativ. Ja, mir ist klar das wir hier von 2050 oder 2100 reden und nicht von 2020. Aber irgendwann muss man ja damit anfangen, oder? 
Aber doch bitte nicht doppelt so viele Motoren und Batterien in ein Auto packen wie der Mitbewerb, was dann über 2 Tonnen wiegt, von den wenigsten bezahlt werden kann und was immer noch lächerliche Einschränkungen aufweist. Das hat doch mit Innovation nichts zu tun.
Grüße
Sven