Beiträge von ConnorSky

    Ich verstehe nicht, wie auf der Ökobilanz rumgeritten wird. Die Lösung kann ja auch nicht sein, weiterhin das Öl zu verbrennen, das ist ja wohl auch abzusehen. Auch wenn aktuell noch der Strom aus Kern- oder Kohlekraftwerken kommt, wird sich das in Zukunft sicherlich wandeln. Die Elektromobilität steht doch erst am Anfang, und da kann nun mal noch nicht alles perfekt laufen.
    Es regt sich ja auch keiner auf, wenn die Ökobilanz der Smartphone Herstellung unter aller Sau ist. Mal abgesehen von den Arbeitsbedingungen bei der Herstellung...



    Die Ökobilanz ist eine wichtige Messgröße bei der Beurteilung von Stoffstromanalysen und Energiebilanzen. ;) Nähers dazu siehe unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Lebenszyklusanalyse


    Sofern man eine Ökobilanz zu einem bestimmten Produkt erstellt kann man sehr schnell feststellen, welche Auswirkungen dieses Produkt in seiner "Lebensphase" auf die Umwelt hat. Dazu zählen neben dem Produkt selbst auch dessen Herstellung, Betrieb (oder Nutzung) und Verwertung, ergo der gesamte Stoffkreislauf. Und leider ist es so, dass Teile der Politik und gewisse Freigeister sich das Elektroauto momentan einfach schönrechnen, ungeachtet dessen, was man mit Hilfe der Ökobilanz schon längst herausgefunden hat... Und leider muss man gerade auch bei der Betrachtung und Analyse von Elektrofahrzeug mit Batterieanteilen, insbesondere auch die Herstellung eben dieser Batterien berücksichtigen, dazu zählt letztlich auch die Rohstoffgewinnung.


    Und mal ehrlich, wenn ich für ein einziges Elektroauto mehr Urwald roden, mehr Grundwasser vergiften und mehr verseuchte Abraumhalden schaffe, als für herkömliche Fahrzeuge erforderlich..da hört dann der Spaß schnell auf.... wir haben nämlich nur eine Murmel im All Namens Erde. Von den verschiedensten Arten der Elektroenergiegewinnung mal ganz abgesehen... insbesondere die Atomkraft.. deren verbauchte Brennelemente noch über hundertausende Jahre vor sich hin strahlen. ..anderes Thema


    Neben der reinen Ökobilanz spielen auch volkswirtschaftliche Aspekte eine wichtige Rolle. Weit über 750.000 Arbeitsplätze hängen in Deutschland mehr oder weniger am Thema Automobil, ein Großteil würde mit der "sofortigen" Elektrifizierung schlagartig wegfallen..wir denken mal nur an Motor- und Getriebeproduktionen...


    Quelle: https://www.bundesregierung.de…strie-unseres-landes.html


    Und Erdöl ist nichts weiter als abgestorbenes Pflanzenmaterial....http://www.planet-wissen.de/te…terdoelentstanden100.html


    Nur mal diese paar Gedanken dazu....



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    Folgende Aussage von Dir ist leider auch völlig falsch: "Die Elektromobilität steht doch erst am Anfang.." ... will aber nicht klugscheißen...sorry :S


    Doch das Thema ist seit über 150 Jahren "brisant", bereits 1839 erfolgten erste Experimemte mit einem Elektrofahrzeug...Das erste echte Elektro-Automobil stammt aus dem Jahre 1888 und wurde in Coburg gebaut.


    Mal ein interessantes Zitat dazu, nachzulesen bei Wiki:


    "Die große Zeit der Elektroautos (1896–1912)


    Elektrische Droschke, Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
    Camille Jenatzy in seinem Elektroauto La Jamais Contente, 1899
    Der Allrad-Rennwagen von Lohner-Porsche, im selben Jahr aufgebaut wie der Star der Weltausstellung in Paris 1900


    1897 fand die Gründungsversammlung des Mitteleuropäischen Motorwagen-Vereins in Berlin statt. Dessen Präsident Oberbaurat a. D. Klose, führte am 30. September 1897 aus: „Als Motorfahrzeuge, welche ihre Energie zur Fortbewegung mit sich führen, machen sich zur Zeit drei Gattungen bemerkenswert, nämlich: durch Dampf bewegte Fahrzeuge, durch Oelmotoren bewegte Fahrzeuge und durch Elektrizität bewegte Fahrzeuge. Die erste Gattung dürfte voraussichtlich in Zukunft hauptsächlich für Wagen auf Schienen und schwere Straßen-Fahrzeuge in Betracht kommen, während das große Gebiet des weiten Landes von Oelmotorfahrzeugen durcheilt werden und die glatte Asphaltfläche der großen Städte wie auch die Straßenschiene von mit Sammlerelektrizität getriebenen Wagen belebt sein wird.“ Die Reichweite der historischen Fahrzeuge ist mit knapp über hundert Kilometern ähnlich hoch wie in der Gegenwart. Um 1900 waren in den USA knapp 34.000 Fahrzeuge elektrisch betrieben. 1912 wurden bis dato die meisten Elektrofahrzeuge verkauft. Danach ging der Marktanteil massiv zurück. Zwischen 1896 und 1939 registrierte man weltweit 565 Marken von Elektroautos."


    und folgender Auszug:


    "Verdrängung des Elektroautos nach 1900

    Der Niedergang der Elektroautos setzte ab etwa 1910 ein, als das Starten von Benzinern durch das Betätigen eines Anlassers anstelle des Ankurbelns viel bequemer wurde. Die sehr viel größere Reichweite und das Angebot billigen Öls für Vergaserkraftstoffe waren weitere Faktoren für den Nachfragerückgang bei den laufruhigen elektrischen Transportmitteln mit ihren „hochsensiblen Akkus“.Benzin wurde durch den Einfluss der Standard Oil der hauptsächliche Kraftstoff in den USA und in allen von der Standard Oil beeinflussten Ländern. Damit einhergehend stellte selbst der Automobilhersteller Henry Ford sein von 1908 bis 1927 gebautes Ford Modell T, das ursprünglich für „Äthanol“ entwickelt wurde, auf Benzin um.In einigen wenigen Tourismusregionen, (beispielsweise im schweizerischen Zermatt seit 1931) beherrschen Elektroautos zeitweise den gesamten Verkehr. Schon in den 1920ern spielten Kraftfahrzeuge mit Elektromotor jedoch keine ernstzunehmende Rolle mehr."
    :whistling:




    Quelle:




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    Auf Deutsch: die Geschichte des Elektroautos ist so alt wie der Autos mit Verbrennungsmotor...wenn nicht sogar schon älter...also nichts mit "Am Anfang"...


    :rolleyes:



    P.S.: seit Anbeginn der Elektromobilität bis zum heutigen Tgae stehen drei zentrale Fragen im Raum, die nach Lösungen suchen: Energiespeicherkapazität, Reichweite und Verfügbarkeit von Strom


    ....Ökobilanz kann man auch so sehen: die Grünen mit ihren eigenen Waffen schlagen...bitte denkt mal an das Thema Ethanol-Treibstoff, Bio-Diesel, wo wertvolles Ackerland, welches für die Welt-Ernährung wichtig ist, teilweise auch ökologisch wertvoller Urwald (Brasilien für Gen-Maisfelder zur Ethanolgewinnung) für industrielle Kraftstoffe verschleudert wird...http://www.zeit.de/wissen/umwe…02/studie-biosprit-urwald :evil:

    Ich denke, wie bereits weiter vorne im Thread gepostet, dass der Verbrennungsmotor (auch Diesel) so schnell nicht verschwinden wird, jedenfalls nicht so lange die Öko-Bilanz der E-Fahrzeuge noch so schlecht ausfällt...


    Elektroautos - Schöngerechnete Umweltbilanz
    E-Autos sind besonders umweltfreundlich? Nur weil keine Abgase aus dem Auspuff kommen, ist das noch lange nicht wahr.
    www.sueddeutsche.de


    Hinzu kommen, wie andere Nutzer auch bereits anmerkten, extreme Umweltschäden an den Abbaugebieten von Seltenen Erden verursacht werden, die man wiederum (zumindest nach heutiger Technologie) zum Herstellen der Batterien benötigt...von der Entsorgungsproblematik solcher Batterien mal ganz abgesehen.


    https://www.oeko.de/fileadmin/pdfs/oekodoc/1110/2011-001-de.pdf


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    Der falsche Glanz der Seltenen Erden – DW – 06.07.2013
    Brasilien will wieder Seltene Erden fördern. Denn die begehrten Metalle sind auf dem Weltmarkt gefragt. Aber die Abbaustätten liegen in Naturschutzgebieten und…
    www.dw.com


    Der Anteil der E-Fahrzeuge (egal ob Vollelektrisch oder Hybrid) wird in jedem Fall zunehmen. Wobei ich bei Hybriden eine Paradoxon sehe, da die Hybridtechnik wertvollen Platz im Fahrzeug verbraucht (kleinerer Kofferraum etc.) und zusätzlich Gewicht herumgekutscht werden muss.. meine Meinung.

    Ich versteh den aktuellen Trend auch nicht, nur mehr Halogen oder LED anzubieten. Warum nehmen immer mehr Hersteller Xenon aus dem Programm?



    Da kann man nur spekulieren. Ich vermute, das


    a) rein wirtschaftliche Gesichtspunkte zu dieser Entscheidung des Herstellers führten. In der Grundkonfig genügen die alten Halogen SW vollauf, da sie die gesetzlichen Erfordernisse erfüllen und extrem kostengünstig herzustellen sind. Die meißten Nutzer entsprechender Fahrzeuge werden wohl eh das LED (teils adaptiv) vorziehen, so zumindest das Kalkül des OEM's. Xenon ist mit der entsprechenden Vorschaltelektronik z.T. kostenintensiver und mit entsprechenden Entladungslampen technisch aufwendiger als die neuen LED Module (so wurde es mir zumindest erklärt).
    Zudem verlangt der Gesetzgeber bei Xenon zwingend eine SW-Reinigungsanlage, die wiederum die Kostenbilanz zum LED verschlechtert. Bei LED ist zumindest vom Gesetzgeber keine SW-Reinigungseinheit gefordert.


    Hinzu kommen


    b) sicherlich auch rein technische Aspekte. Die Fahrbahnausleuchtung ist zumindest, wenn man den Technikern glauben kann, besser als mit Xenon. Nach persönlichem Empfinden kann ich das nur bestätigen (bei meinem F31 = adaptive LED-SW-Einheiten) - ich möchte kein Xenon mehr haben. LED hat zudem den enormem Vorteil, in extrem kurzer Zeit die volle Leuchtkraft und - im Vergleich zu Xenon - bei geringerem Energiebedarf zur Verfügung zunstellen. Xenon-Brenner benötigen jeh nach Bauart bis zu 15 sec Zeit zum Erreichen der vollen Leuchtkraft, obgleich gesetzliche Vorschriften verlangen, das Xenon Brenner bereits nach 4 sec. min. 80 % der Gesamtleuchtkraft erreichen müssen (siehe Wiki). Hinzu kommt, das Xenon Brenner grds. eine extrem hohe Zündspannung (ca. 25.000 Volt) benötigen, um überhaupt zum Leuchten angeregt zu werden, LED benötigt wiederum keine entsprechende Zündspannung.


    Xenonlicht – Wikipedia
    de.m.wikipedia.org


    Wer mal Lichthupe mit Xenon gegeben hat, wird wissen was ich meine, bei LED wird das Vorfeld unmittelbar mit Betätigen des Schalters mit Licht bei voller Lumenleistung geflutet.


    Letztlich werden es aber aber bei allen Betrachtungen rein wirtschaftliche Gründe sein.


    Wie gesagt - eine reine Vermutung.



    LG

    Folgender aktueller Artikel aus der "Automobilwoche" passt in Ergänzung ganz gut auf die gestrige Ankündigung aus China:



    Headline:


    "Wie China deutschen Firmen das Leben schwer macht"



    http://www.automobilwoche.de/a…en-das-leben-schwer-macht




    Zitat: Als Beispiel für Chinas "ökonomischen Nationalismus" wird die Entwicklung von Elektroautos angeführt. Neue Gesetzespläne fordern von Herstellern, eine Lizenz zu beantragen und nicht nur ihre Produktion in China zu lokalisieren, sondern auch den Entwicklungsprozess. Die chinesischen Partner, ohne die ausländische Autobauer ohnehin nicht in China tätig sein dürfen, müssen dafür nachweisen, dass sie die E-Auto-Technologie komplett beherrschen. Somit müsse die deutsche Autofirma ihnen ihre ganze Technologie übergeben, wird geschildert.
    "Wenn das geplante Gesetz so kommt, liefe das auf einen erzwungenen, kompletten Technologietransfer hinaus", sagt ein Branchenkenner. Weiter gibt es Pläne, dass Autobauer nach einem Zeitplan einen bestimmten Anteil an E-Autos in China bauen müssen, und ansonsten Minuspunkte ansammeln. Zum Ausgleich müssten sie Pluspunkte von chinesischen Konkurrenten kaufen - und würden über solche Strafzahlungen ihre lokalen Wettbewerber sogar mitfinanzieren."


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    zum Thread-Thema:


    Automobilwoche vom 25.10.16


    Antriebsarten:
    Hat der Diesel noch eine Zukunft?


    http://www.automobilwoche.de/a…-diesel-noch-eine-zukunft

    Artikel aus der Süddeutschen Zeitung: "E-Autos - dreckiger als gedacht"



    Elektroautos - Schöngerechnete Umweltbilanz
    E-Autos sind besonders umweltfreundlich? Nur weil keine Abgase aus dem Auspuff kommen, ist das noch lange nicht wahr.
    www.sueddeutsche.de



    Zitat: "Bei der Herstellung fängt es an. Im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotoren fallen bei der Produktion von Elektroautos 60 Prozent mehr CO₂-Emissionen an. Das ergibt eine Studie, die das Fraunhofer-Institut für Bauphysik im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums verfasst hat."


    Ohne eigene Bewertung - da gibt es hier andere "Experten" :lehrer: im Forum ;)

    Ich werde das Gefühl nicht los... das die Industrie "unterbewusst" einem schon ein schlechtes Gewissen suggeriert - wenn man sich nicht auf die Elektromobilität einlässt. Solche "Zwänge" kennt man ja aus vielen Lebensbereichen.


    Ich merke nämlich, wie ich anfange zu überlegen...welches Fahrzeug ich mir in drei Jahren kaufen werde. Eigentlich wollte ich mir mal einen schöne 6 Zylinder Diesel zulegen...


    Und ich warte auf das nächste Batterriegate - ähnlich dem Samsung Galaxy S7 - wenn die ersten Hochleistungsbatterien in den Autos hochgehen... wer weiß das schon so genau...


    Auf deutsch - ich fühle mich als Verbraucher mittlerweile verunsichert.