Hi,
sicherlich spielen die Medien nicht immer eine saubere Rolle. Ohne sie würden aber viele Dinge gar nicht an's Tageslicht und somit zur Kenntnis gebracht. Viele Skandale wären gar nicht bekannt und es würden sich in diesem Lande noch so einige widerrechtlich die Taschen vollstopfen und Leute belügen. Manchmal sind die Medien aus meiner Sicht die letzte Instanz, wenn es um Demokratie und Gerechtigkeit geht, wenngleich oft hinter Pressemitteilungen der schnöde Mammon lauert. Es ist ein zweischneidges Schwert. Ich möchte aber auf die freie Berichterstattung der Medien nicht verzichten, sie sind ein hohes Gut unserer demokratischen Gesellschaft, bei allen Für und Wider.
Was die Geschichte beim ADAC so brisant macht: es geht hier um einen starken Lobbyisten mit enormen Einfluss, insbesondere in Richtung Automobilwirtschaft und ist gleichzeitig Vertreter seiner Millionen Vereinsmitglieder. Das was der ADAC bislang nach Außen kommunizierte, hatte teilweise enormes Gewicht und fand Anerkennung. Letztere Eigenschaft ist nun in Gefahr. Viele Automobilhersteller orientierten sich auch an Stellungnahmen und Test's des Vereins, wohlweißlich, dass die Außenwirkung gegenüber dem Endkunden groß ist - Stichwort: Stifftung Warentest: deren Test's werden nun auch hinterfragt - siehe Ritter Sport Gerichts-Prozess, der "Schoko-Streit" ( http://www.stern.de/wissen/nat…choko-streit-2082728.html) Weil eben der Endkunde dem Urteil eines solchen Vereins vertraut und schlechte Benotungen zu Umsatzeinbrüchen beim jeweiligen Produkthersteller führen kann. Es geht mal wieder um das liebe Geld. Also ist auch die Versuchung einiger Unternehmen nachzuvollziehen, wenn sie diese Test's zu ihren Gunsten beeinflussen möchten...wenn dann sich herausstellt, dass auch der Tester, sei es ADAC oder wie auch immer sie heißen, käuflich ist oder manipuliert hat das enorme Auswirkungen... denn wem kann und soll man noch trauen?
Hi @M-Power, möchte Dir nur ungern widersprechen
. Nach deutschem Recht unterscheidet man zwischen wirtschaftlichen und nichtwirtschaftlichen (gemeinnützigen) Vereinen, siehe §§ 21 ff. BGB ( http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/). Es gibt also durchaus Vereine mit Gewinnerzielungsabsicht, eben wirtschaftliche Vereine.
Problematisch wird es dann, wenn der ADAC als gemeinnütziger Verein eingetragen und klassifiziert wurde und somit eine steuerliche Vergünstigung genießt, dann bin ich wieder bei Dir. Ob ein Verein gemeinnützig ist und daher eine Steuerbegünstigung nutzen kann, richtet sich in Deutschland nach der Abgabenordnung (AO) § 52 AO. Hier mal ein schönes Merkblatt von der Oberfinanzdirektion Niedersachsen: http://www.ofd.niedersachsen.d…icle_id=67744&_psmand=110
Wenn sich bei der Überprüfung des Amtsgerichtes München nun herausstellen sollte, dass es nicht nur Verquickungen zwischen dem gemeinnützigen Verein und den wirtschaftlichen Aktivitäten des ADAC gibt, wird es eng! Dann drohen Steuernachzahlungen in Millionen Höhe und es droht die Aberkennung des gemeinützigen Status. Der ADAC wäre dann immer noch ein Verein, dann aber ein Wirtschaftlicher mit allen steuerechtlichen Konsequenzen und Belastungen.
Aber ich gebe Dir Recht, die Beurteilung, ob das Verhalten des Präsidenten des ADAC, einen Rettungshubschrauber sei es privat oder für Dienstflüge zu nutzen, noch mit dem Vereinsrecht und dem Verwendungszweck in Einklang zu bringen ist, ist eine sehr heikle Frage. Eine Frage mit doch auch strafrechtlichen Aspekten, wie etwa Stw.: Veruntreuung etc.. Egal ist es jedenfalls nicht.
In diesem Sinne, es wird spannend.
LG
P.S. Ohne die Medien wären immer noch bestimmte Personen Bundespräsident oder andere Personen Aufsichtsratsvorsitzende in wichtigen Funktionen etc., wir hätten nie etwas davon als Volk erfahren und das Volk ist der doch wahre Souverän eines Landes, oder etwa nicht? 