BMW F31 Lenkung und Höhenstand

  • Hallo zusammen.


    Wie im Vorstellungsfred bereits angedeutet, habe ich ein Problem mit der Lenkung im F31 330xD. Das Fahrzeug ist aus 05/2019, war ursprünglich ein Leasingfahrzeug, und hatte bei 3000 Km einen Schaden durch widrige Wetterumstände. Der Fahrer ist dabei in mehrere Schlaglöcher reingefahren. Die Dämpfer der rechten Seite mussten erneuert werden. Schaden wurde repariert. Auswirkungen auf das Fahr- und Lenkverhalten bis Km-Stand 20.000 hat das nicht gehabt. Das jetzige Lenkverhalten tauchte schleichend ab diesem Km-Stand auf, ohne Schadensereignisse.


    Beschreibung des Problems:

    1.) Man stelle sich eine Uhr vor. Im Bereich zwischen 11 und 1 Uhr sind die Lenkbewegungen leichter, als diejenigen vor 11, beziehungsweise nach 1 Uhr. In diesen Bereichen wird es schwergängiger, besonders wenn man die Sport+-Funktion aktiviert. Im Bereich zwischen 11 und 1 Uhr ist die Lenkbewegung nicht fließend, sondern erfolgt in kleinen 10-Sekunden-Schritten nach links oder rechts. Das 'Erfolgen' kann man auch mit "in der Lenkbewegung ruckt es in 10-Sekunden-Takten in die gewünschte Richtung" beschreiben. Das Gefühl ist nicht stark, sondern nur leicht im Lenkrad spürbar. Man kann es simulieren, wenn man auf ebener Strecke bei 80-120 km/h in diesem "Zeitfenster" (11-1) das Lenkrad leicht nach links und rechts bewegt.

    2.) Wenn das Fahrzeug schneller unterwegs ist, und unterwegs auf eine Unebenheit der Fahrbahndecke trifft, ist das im Lenkrad definitiv bemerkbarer als im E91. Teilweise habe ich das Gefühl, dass das Lenkrad kurzzeitig wegschlagen will.

    3.) Der Wagen zieht es in letzter Zeit beinahe wie 'magisch' in die Spurrillen.


    Folge:

    Vom Gefühl her kann ich nicht sagen, dass ich mich bei Geschwindigkeiten zwischen 80 und 120km/h sicher in diesem Fahrzeug fühle. Das betrifft ausschließlich die Lenkung.


    Lösungsansätze:

    Ich wurde beim Freundlichen vorstellig. Der Serviceberater konnte das Problem zwischen 80 und 120 km/h feststellen. Eine Sichtprüfung ergab keine Beanstandungen. Er zeigte mir daraufhin ein Schaubild mit verschiedenen Lenkrädern und deren Lenkungsspiel darauf, und meinte, dass das noch im Rahmen wäre. Eine nochmals erbetene Probefahrt durch einen Werkstattmeister brachte dann die Erkenntnis, dass der Wagen ganz normal lenkt. Meine Bedenken wurden daher abschließend mit einem üblichen "Das ist Stand der Technik" beantwortet.


    Problem Nr. 2:

    Es ist mir erst nicht aufgefallen, aber der Abstand zwischen den Reifen und den Radkästen im vorderen Bereich größer ist als im hinteren Bereich. In den letzten Tagen und Wochen habe ich mir andere F31 angeschaut, und mir ist aufgefallen, dass vorwiegend allradbetriebene Fahrzeuge betroffen sind. Auch bei allradbetriebenen Sportfahrwerken gibt es Unterschiedlichkeiten, auch wenn diese da relativ gering sind.


    Fragen:

    1.) Sind diese Problematiken zusammenhängend?

    2.) Wenn ja, wird das Lenkungsproblem damit minimiert, wenn das Fahrzeug Sportfahrwerksfedern erhält?

    3.) Ist es möglich, die Federn dabei so abzustimmen, dass die Räder vorne und hinten den gleichen Abstand haben? Ich habe nämlich den Eindruck, dass der Wagen nicht mehr ausgeglichen in der Gewichtsverteilung (50:50) ist, sondern sich eher bei circa 45:55 befindet.

    4.) Ich habe hier im Forum einige Beiträge gelesen, wo Mitglieder Domstreben verbaut haben und eine minimale Besserung feststellen konnten. Würde dies hier ebenfalls helfen?

    5.) Es gibt in Köln den Reifendienst West, der unsere letzten beiden E9x 325D fahrwerkstechnisch richtig einstellen konnte. Sie lagen danach perfekt auf der Straße. Würde das hier ebenfalls helfen?


    Oder anders gefragt: Fahrwerkseinstellung verbessern, plus Domstrebe, plus abgestimmte Sportfahrwerksfedern=Minimierung des Lenkungsspiels?


    Danke vorab.


    MfG

    D.

  • Hier sollte m.M.n. als erstes eine Vermessung des Fahrwerks vorgenommen werden. Die Spureinstellung an der Vorderachse hat doch erheblichen Einfluss auf das Einlenkverhalten. Wenn das eine Besserung gebracht hat (also die Ursache für das Problem war), dann ist die Domstrebe das i-Tüpfelchen :)

  • 1.) Man stelle sich eine Uhr vor. Im Bereich zwischen 11 und 1 Uhr sind die Lenkbewegungen leichter, als diejenigen vor 11, beziehungsweise nach 1 Uhr. In diesen Bereichen wird es schwergängiger, besonders wenn man die Sport+-Funktion aktiviert. Im Bereich zwischen 11 und 1 Uhr ist die Lenkbewegung nicht fließend, sondern erfolgt in kleinen 10-Sekunden-Schritten nach links oder rechts. Das 'Erfolgen' kann man auch mit "in der Lenkbewegung ruckt es in 10-Sekunden-Takten in die gewünschte Richtung" beschreiben. Das Gefühl ist nicht stark, sondern nur leicht im Lenkrad spürbar. Man kann es simulieren, wenn man auf ebener Strecke bei 80-120 km/h in diesem "Zeitfenster" (11-1) das Lenkrad leicht nach links und rechts bewegt.

    Hat dein Fahrzeug die variable Sportlenkung? Wenn ja, dann ist das ein typischer Verhalten. Die 10-Sekunden-Schritte sind aber untypisch. Wurde das Lenkgetriebe ersetzt?


    Zitat

    2.) Wenn das Fahrzeug schneller unterwegs ist, und unterwegs auf eine Unebenheit der Fahrbahndecke trifft, ist das im Lenkrad definitiv bemerkbarer als im E91. Teilweise habe ich das Gefühl, dass das Lenkrad kurzzeitig wegschlagen will.

    Das ist eigentlich das komplette Gegenteil zu dem, was in den letzten 10 Jahren auch wissenschaftlich festgestellt wurde. Im F3x werden 80% weniger Kräfte in die Lenkung eingeleitet als im Vergleich zum E9x. Das ist auch einer der größten Kritikpunkte am F3x, weil die Lenkung komplett entkoppelt zu sein scheint und der Fahrer wenig von der Strasse mitbekommt. Daher wurde ja auch versucht dies beim G2x zu beheben, da werden jetzt immerhin 30% mehr Kräfte in die Lenkung eingeleitet.


    Ich selbst habe neben dem F30 noch einen E91 und da fühlt man deutlich mehr Querfugen, Schlaglöcher usw. in der Lenkung.


    Ergo: Bei Dir liegt hier etwas im Argen.


    Zitat

    3.) Ist es möglich, die Federn dabei so abzustimmen, dass die Räder vorne und hinten den gleichen Abstand haben? Ich habe nämlich den Eindruck, dass der Wagen nicht mehr ausgeglichen in der Gewichtsverteilung (50:50) ist, sondern sich eher bei circa 45:55 befindet.

    Nein, du kannst Federn mit bestimmten Tieferlegungen kaufen. Für den F3x gibt es keine Gewindefedern die zugelassen sind. Da hilft nur eine Gewindefahrwerk.


    Was hat die Gewichtsverteilung damit zu tun? Die liegt beim F31 mit 6 Zylinder Diesel und xDrive bei etwa 54% vorne und 46% hinten. 50:50 ist nur was einem die Marketing-Abteilung bei BMW verspricht.


    Zitat

    5.) Es gibt in Köln den Reifendienst West, der unsere letzten beiden E9x 325D fahrwerkstechnisch richtig einstellen konnte. Sie lagen danach perfekt auf der Straße. Würde das hier ebenfalls helfen?

    Das ist mal das erste was Du angehen solltest. Der Wagen muss Serie sicher fahren. Wenn das der Fall ist und du deine o.g. Probleme gelöst hast und dann noch denkst "Ah, die Lenkung könnte direkter sein", dann kannst Du mit Fahrwerksteilen und Streben experimentieren.


    Im Allgemeinen wird Dir aber niemand hier aus der Theorie heraus auf dem Silbertablett die fertige Lösung präsentieren können. Wie das halt bei fahrwerkssachen üblich ist. Da musst Du jetzt iterativ vorgehen, das kann Zeit und Geld kosten.

  • Hallo zusammen.


    Unwetter und familiäre Angelegenheiten haben mich dran gehindert, auf eure Antworten zeitgerecht zu antworten. Sorry dafür.


    @Dutte:

    Es ist die Servotronic verbaut. Kein Sportfahrwerk, nur Serie.


    Ich habe nochmals hier ins Forum geschaut, und ich denke, ich habe die Besonderheiten der Lenkung mit Worten beschrieben, die hier anders wahrgenommen werden. Ich habe ein Mitglied gefunden, welches ein sehr ähnliches Problem hat. Hier:

    Verändertes Fahrverhalten / Lenkung


    Irgendjemand - ich finde den Fred nicht - hatte mal geschrieben, dass sich das Lenkgetriebe nicht sehr gut mit dem Allradantrieb verträgt. (Aus meiner Erinnerung geschrieben.) Wenn ich dann noch das lese, was FireLM geschrieben hat, bekomme ich Angst, dass das eine unendliche Geschichte wird, wie die mit den Turbinen und den Drallklappen beim M47TU, oder der Kettenproblematik bei den N47, etc.

    Nehmt es mir nicht übel, aber ich habe keine Lust mehr, "Techniker" und "Mechaniker" zu werden, nur um die Fahrzeuge dann in einen ordnungsgemäßen Zustand bringen zu lassen. Oder um Werkstattmeistern Anregungen zu geben, was sie machen / wo sie suchen sollten.

    Ich werde den Wagen abgeben. Schweren Herzens.


    Daher ein ganz großes Danke (!) für das Da-lassen eurer Meinungen und Lösungsvorschläge. So, wie es gerade aussieht, wird nach 18 Jahren kein 3er BMW mehr vor der Haustür stehen. Vielleicht wird es ein 1er. ;)


    VG

    D.