Der Diesel vor dem Aus?



  • Es geht nicht darum in Grenzen zu denken. Das Thema Elektromobilität ist schon ein sehr altes, insoweit passen die Zitate von Ken Olsen und Thomas Watson etc. hier nicht ganz. Diese Zitäte hätten vielleicht 1898 gepasst, als die ersten Elektroautos neben den Benzin-Fahrzeugen auf den Straßen auftauchten, aber nicht im Jahre 2016. Wir haben es hier also nicht mit etwas völlig Neuem zu tun, sondern ein ziemlich altes Thema findet sich lediglich im neuen Gewand wieder.


    Heute verfügen wir zwar über modernere Materialien und eine leicht verbesserte Batterietechnologie, mehr aber auch nicht. Der Antrieb - Elektromotor und dessen Energiequelle (u.a. Batterie) wurde bereits Anfang 1900 auf den Straßen umgesetzt. Wir haben es in über 100 Jahren nicht geschafft, denn Elektroantrieb salonfähig zu gestalten, also sollte man aufhören andere zu belehren, dass man nicht " in Grenzen " denken soll. Niemand denkt in Grenzen, sondern in Möglichkeiten. Ja es gibt Chancen und Möglichkeiten für eine Zunkunft mit E-Mobilität, doch dazu brauchen wir noch viel mehr Know-How, Infrastruktur und vorallem einen Energieträger - nennen wir ihn mal nach heutiger Definition "Batterie" der in Zukunft neben Reichweite, Zuverlässigkeit vorallem Eines sicherstellt, hohe Kapazität bei kurzen Ladezeiten bei geringem Platzbedarf. Und vielleicht einen Energieträger der weniger die Umwelt belastet.


    Die Gewichte die eine moderne Lithium-Batterie auf die Waage bringt, sind übrigens nicht weit weg von einem "schnöden" Bleisammler von anno dazumal.


    Und ein Fahrzeug mit zusätzlichen 200 kg (Batterie + Elektroantrieb) aufzuplustern, um dieses dann als modernen Hybrid zu verkaufen wird auf Dauer auch nicht die Lösung sein. Ein Mehr an Gewicht verbraucht auch immer ein Mehr an Kraftstoff und/oder Elektroenergie. Hat ein bißchen etwas von "dem Schinken nach der Wurst".


    Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich dieses Thema in unserer Wirtschaft, Politik und beim Verbraucher entwickelt.

  • Doch. Grenzen.


    Die Grenze ist immer noch ein Haufen Blech oder Carbon, der die meiste Zeit dumm rumsteht, Platz wegnimmt und Kosten verursacht. Ob da jetzt ein ausgereifter Verbrenner oder ein nicht ausgereifter E-Motor drinsteckt spielt überhaupt keine Rolle.


    Löse dich mal vom Gedanken des Individualverkehrs oder des Verkehrs im Allgemeinen. E-Autos sind auch nur Übergang.


    Grüße
    Sven

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  • Naja, bis es soweit ist, dass wir ähnlich wie in den Filmen "Minority Report" oder "Das 5. Element" durch unsere Städte "fahren" wird wohl noch etwas dauern.


    Anbei ein schönes Video zum aktuellem 330e



    https://youtu.be/IP4zeCZLM_g


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    Ein recht ansprechender Test mit einem "trockenen" - analytischen Fahrer :thumbup:


    Zitat: "... das man für das Aufladen der E-Batterien im Fahrzeug deutlich mehr Benzin verbraucht, ist nicht ganz im Sinne des Erfinders"



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  • Naja, bis es soweit ist, dass wir ähnlich wie in den Filmen "Minority Report" oder "Das 5. Element" durch unsere Städte "fahren" wird wohl noch etwas dauern.



    :|


    Du hast es nicht verstanden ;) Aber macht auch nichts.


    Ich warte noch auf deine Quellenangabe für den lesenswerten Buchtipp, der kommende Woche erst erscheint :).


    Grüße
    Sven

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  • es gibt Vorabausgaben für Testleser die ein guter Bekannter erst kürzlich nutze, er ist schon seit vielen Jahren Testleser beim Verlagshaus Heyne und ich so mich auch etwas einlesen konnte..habe mir das Buch in der Folge bestellt, hoffe das es die Tage kommt, um es endlich zu Ende zu lesen



    https://service.randomhouse.de/heyne/testreader.jsp



    p.s. bei Amazon wird ein Produkt (gerne auch Buch) zum Bestseller, wenn es entsprechend viele Vor-und/oder Bestellungen zu einem Artikel gibt


    doch die Antwort darauf kann ich mir schon denken...ich gehöre eben nicht zum Kreis der "Erleuchteten"..damit das auch so bleibt nutze ich absofort die Blockierfunktion.

  • Ich bin kein Tesla Jünger, sehe deren Ansatz aber als positiv an. Dass sie keine bahnbrechende Technologie an Bord haben ist wohl wahr.


    Zum Thema Individualmobilität: Man hört immer wieder von Experten, dass die Zukunft der Mobilität anders aussieht. Dabei wird m.E. aber oft der Faktor Mensch und seine individualität vergessen und man dabei unter den Tisch fallen lässt, dass trotz zunehmender Urbanisierung nicht jeder Mensch in einer Metropole wohnt, in dieser zunehmend andere Formen der Mobilität etabliert werden. Man sieht schon jetzt in Großstädten, dass junge Menschen seltener der Führerschein mit 18 machen. Vore einigen jahren war das noch "obligatorisch".


    Zu den physikalischen Grenzen: Ich meine konkret, dass eine elektrische Batterie bisher beide Reaktionspartner bei sich hat und deshalb so verdammt schwer ist. Hätte der Diesel oder Ottokraftstoff seinen Reaktionspartner mitführen müssen, würde der "Tank" für 1000 km ebenso ca. 1-2 Tonnen wiegen . Dies ist ein enormer Vorteil, vor allem auch für den Luftverkehr, den so in etwa auch die Brennstoffzelle hat. Daher gehe ich davon aus, dass es nicht leicht wird eine Batterie zu finden, die dahingehend Konkurrenzfähig ist. Ich lasse mich aber gerne Überraschen.

  • Mag ja alles richtig sein.


    In meiner Branche spricht man gelegentlich von Use Cases. D.h. man beschreibt Szenarien, in denen ein bestimmtes Produkt a) funktionieren und b) einen Vorteil bringen muss.


    Ein Use Case für "Mobilität" kann z.B. "Einkaufen" sein, ein anderer "Kundenbesuch" oder auch "in-Urlaub-Fahren".


    Wir sehen also eine bunte Mischung aus Langstrecke, Mittelstrecke und Kurzstrecke, die aus verschiedenen Gründen gefahren werden. Das Themas "Emotionalität" muss man dabei leider aussen vor lassen - uns ist allen klar das niemand Autos benötigt die schneller als 100KmH fahren oder mehr als 100PS haben.


    Unser derzeitiges Mobilitätsmittel "Auto" kann aber immer nur ein Kompromiss sein - der Verbrenner funktioniert extrem gut auf Mittelstrecke und Langstrecke, ist aber eher schlecht auf Kurzstrecke zu sprechen. Beim E-Auto mag es tendenziell andersrum sein.


    Wenn ich nun die Use Cases abarbeite und für jede dieser Situationen eine Alternative biete, was bleibt dann über? Und welches Medium zur individuellen Mobilität wird dann noch übrig sein?


    Ich formuliere es einmal extremer und bewußt provokant: Anstatt immer wieder über Autos zu reden, die auf Langstrecke aus bekannten Gründen nicht funktionieren, sollte man eher über die Abschaffung der Langstrecke nachdenken - mit welchen Mitteln auch immer. DAS wäre dann innovativ. Ja, mir ist klar das wir hier von 2050 oder 2100 reden und nicht von 2020. Aber irgendwann muss man ja damit anfangen, oder? ;)


    Aber doch bitte nicht doppelt so viele Motoren und Batterien in ein Auto packen wie der Mitbewerb, was dann über 2 Tonnen wiegt, von den wenigsten bezahlt werden kann und was immer noch lächerliche Einschränkungen aufweist. Das hat doch mit Innovation nichts zu tun.


    Grüße
    Sven

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  • In meiner Branche spricht man gelegentlich von Use Cases. D.h. man beschreibt Szenarien, in denen ein bestimmtes Produkt a) funktionieren und b) einen Vorteil bringen muss.


    Ein Use Case für "Mobilität" kann z.B. "Einkaufen" sein, ein anderer "Kundenbesuch" oder auch "in-Urlaub-Fahren".


    Meine use cases wäre dann Täglich 70km Pendeln, Einkaufen fahren, 4 x im Jahr Urlaub mit im Mittel 1000 km in eine Richtung und dann noch ca. 10-15 x 250- 500km Fahrten zum Kiten.
    Ich denke ich muss noch bis 2100 warten :D.


    Der Opel Ampera war übrigens auch schon sehr gut platziert mit seiner Reichweite. soweit ich weiss waren das 60km rein Elektrisch und das reicht für 70 oder mehr % der mobilen Bevölkerung aus.
    Da Preis zu hoch sieht man ja was draus geworden ist. Übrigens Gab es noch andere Hürden: Die Händler wollten soweit ich weiss das Auto garnicht verkaufen. Denn sobald einer vom Hof ging, musste der Händler seine Werkstatt für diesen Wagen Aufstocken, was mehrere 10ke gekostet hätte. Dies hätte sich gelohnt wenn viele über die Theke gegangen wären, was fast ausgeschlossen war.

  • Anstatt immer wieder über Autos zu reden, die auf Langstrecke aus bekannten Gründen nicht funktionieren, sollte man eher über die Abschaffung der Langstrecke nachdenken - mit welchen Mitteln auch immer.


    Also doch beamen? :thumbup:

    Gruß, Michael



    BIETE:


    11.09.2017 - PN-Overflow: Ich ersaufe im Moment in PNs. ich werde alle beantworten, habe aber im Moment extrem wenig Zeit. Bitte Geduld.