Ich überlege mir sogar gerade daß ich überhaupt nicht mehr zum Service gehe.
Kurz bevor meine Werksgarantie zuende geht müsste ich nämlich nochmal den grösseren Service
durchlaufen, nur um dann später evtl. mal Kulanz auf sonstwas zu bekommen.
Der Wagen wird dann vielleicht gerade mal 25.000km gelaufen haben. Dabei sehe ich nicht ein
daß dann z.B. neue Zündkerzen wegen des großen Service reinkommen usw.
Ich habe vor den Wagen noch sehr lange zu fahren. Ob der später einmal Scheckheftpflege hat oder nicht ist
meiner Meinung nach sowas von egal....
Ob du dann beim Verkauf evtl. 500 Euro mehr bekommst oder nicht, dafür aber gleichzeitig den einen oder anderen Tausender
nur für den Service versenkst ...
Und vielleicht werden unsere Autos auch noch völlig wertlos wenn die E-Mobilität den Verbrenner vollends unattraktiv macht ?
Wenn jemand später mein Fahrzeug kauft sage ich ihm klipp und klar warum ich den Service nicht mehr bei BMW gemacht habe
und daß ich nicht einsehe BMW das Geld hinterherzutragen.
Der Käufer kann sich vom gepflegten Zustand überzeugen und bekommt noch einen Ordner mit allen Quittungen zu den von mir
dokumentieren Wartungen dazu.
Er sieht was da vor ihm steht, gutes Auto oder durchgerockter Heizkarren.
Ist ihm jetzt das Scheckheft nun so extrem wichtig, soll er sich ne andere Bude suchen.
Ein Scheckheft ist kein Garant für ein problemloses Auto. So ein Auto kann nämlich trotzdem wie die Sau gefahren worden sein,
vielleicht noch mit ner Powerbox am totalen Limit.
Wenn der Eigentümer seinen Wagen 10-12 Jahre in Besitz hatte müsste doch eigentlich klar sein daß es keine großen Probleme
mit dem Fahrzeug gab.
Mir ist zudem eine ausführliche Doku zu allen Wartungen, samt den Rechnungen und lückenlosen TÜV Belegen tausendmal lieber
als irgendwelche diffusen Einträge im IDrive.
Über TÜV Berichte und Teilerechnungen sehe ich was so in der Vergangenheit war, ob es ständig Probleme gab.
Nächstes Jahr würde bei mir anliegen:
- Erste Hauptuntersuchung (TÜV Station kann ich selber aufsuchen)
- Bremsflüssigkeitwechsel (kann ich selber durchführen)
- Ölwechsel (kann ich selber durchführen)
- Zündkerzenwechsel (kann ich selber durchführen, aber später und nicht schon bei 25.000 km nur weil es die BMW Prozedur so vorschreibt)
Und dann ist da die große Durchsicht ....
Da tauschen sie mir erst mal pauschal die Scheibenwischer, den Luftfilter, evtl. nochmal den Mikrofilter, dann wird Wischwasser nachgefüllt,
alles zu deren überteuerten Preisen - wo allein schon ein Liter Wischwasser so viel wie ne Pulle Champagner kosten dürfe ...
... zum Schluß wird rumgeguckt ob Licht geht, Bremsen noch Belag haben, Reifenprofil, bisl am Unterboden geleuchtet und hier und da
noch auf vermeintliche Abnutzung geschaut, um noch irgendwas austauschen zu können.
Die wichtigsten Dinge habe ich doch sowieso schon bei der Hauptuntersuchung hinter mir.
Alles andere kann man selber machen. Alternativ sind ruckzuck 800 Euro weg und wenn es blöd läuft bekomme ich noch trotz von mir
angesagter Verweigerung ein Softwareupdate verpasst, bei dem der Sound leiser wird und die Serienstreuung der Motorleistung wieder
auf ein Normalmaß zurückgeholt wird. Gemachte Codierungen verschwinden dabei ebenfalls.
Ich mag es zudem überhaupt nicht wenn ich nicht sehe was mit meinem Auto passiert.
Bei BMW wird auch genug Unfug gemacht, erlebte ich bei einigen Bekannten die mit ihren M2 dort waren.
Im Ernst, da lege ich mir lieber das Servicegeld zur Seite und packe jeden Monat ein wenig drauf - für echte anliegende Defekte die mal auftreten.
Dieses Geld habe ich dann verfügbar, ich muß später nicht um Kulanz betteln und darauf hoffen. Ebenso muß ich mich nicht den teuren
Spielregeln unterwerfen und laufend dort aufschlagen.
Natürlich besteht immer ein Restrisiko daß etwas sehr teures kaputt geht, aber was macht denn BMW bei der o.g. Wartung besser
als ich es kann ? Mehr als das Öl wechseln können sie auch nicht, wenn dann trotzdem die Steuerkette kaputt geht guckst genau so blöd
aus der Wäsche, besonders dann wenn man zwar immer beim Service war aber der Wagen nun so alt ist daß es nichts mehr seitens BMW
dazu gibt. Dann ist die Enttäuschung nämlich groß.
Selbstverständlich ist Sicherheit eine tolle Sache, aber was macht man denn wenn man sich einen Gebrauchtwagen für 20.000 Euro
kauft und nur 1 Jahr Gewährleistung darauf hat ? Da kann es auch passieren daß nach 1 Jahr der Motor platzt und man alleine dasteht.
In der Regel sollte nichts passieren wenn man sich vernünftig ums Fahrzeug kümmert. Sollte doch einmal etwas teures kaputt gehen,
wofür daß bisher gesparte Geld nicht ausreicht - scheiß drauf - Kleinkredit aufnehmen, fertig machen, weiterfahren.
Jedenfalls sehe ich nicht ein ewig an Servicekosten gebunden zu sein (wobei auch nichts besser von wird), nur um dann irgendwann mal
vielleicht Geld dabei zu bekommen wenn der Turbo kaputt ist.
Besser das Geld schön beiseite legen ... wenn nichts grosses passiert hat man das Geld noch, ansonsten wird davon repariert ohne um
Kulanz zu betteln.
Solange die Werksgarantie noch läuft auf jeden Fall zum Service gehen, danach kann man meiner Meinung nach so langsam drüber
nachdenken damit aufzuhören. In der Regel macht man das sonst nur für andere.