Ich hatte mich mal damit beschäftigt und es so verstanden:
Die Batterie wird vom Auto nur auf 80% geladen, weil noch etwas "Platz" übrig sein muß damit
während einer Bremsenergierückgewinnung noch Ladung aufgenommen werden kann.
Bedeutet also eine 100 Ah Batterie würde erst mal nur auf 80 Ah geladen. Das sind 20% weniger Kapazität
die für die Rückgewinnung reserviert werden.
Und hier ergibt sich insbesondere durch die StartStop Automatik (meiner Meinung nach) ein Problem:
20% Batteriekapazität werden bereits vom Auto sozusagen "vorenthalten".
Wenn jetzt noch ungünstige Faktoren (z.B. Kurzstrecke, Kälte, Nutzung vieler Verbraucher, StartStop) ect. ect.
hinzukommen, dann wird die Batterie sogar auf ein noch niedrigeres Niveau gehalten, weil ein großer Teil
Ladestrom - aus der Lichtmaschine stammend - bereits wieder verbraten wird.
Schnell liegt der dauerhafte Batterie-Ladezustand dann vielleicht nochmal um 20-30% niedriger.
Insgesamt gurkt die Batterie dann stets irgendwo bei 50-60% Kapazität herum. Nicht der Optimalbereich
für eine lange Lebensdauer.
Eine scharfe Autobahnfahrt, ohne Betrieb starker Verbraucher, bringt sie vielleicht wieder kurzzeitig auf 70%,
Wie auch immer - wenn eine Batterie auf einen Ladezustand unterhalb von 50% abrutscht fängt sie an zu sulfatieren
und allmählich Schaden zu nehmen. 50% Ladezustand entsprechen ziemlich genau 12 V Spannung im Ruhezustand.
Ein gutes Ladegerät baut die Sulfatierung wieder ab, es hat dafür extra Programme, nicht aber die Lichtmaschine.
Sackt der Ladezustand noch weiter ab, nimmt die Batterie bereits irreparablen Schaden (Kapazitätseinbußen)
Wenn man sich also die Werte einmal vor Augen führt erkennt man, daß sich der Betriebsbereich in einem recht
schmalen Fenster abspielt. WInterbetrieb mit StartStop, Kurzstrecke und Sitzheizung dürfte die Batterie stets
in einem ungesunden Kapazitätsbereich halten. Nicht so daß sie direkt kaputt geht, aber auch nicht optimal
um ein langes Leben zu erreichen. Die Lage verschärft sich zudem, wenn die Batterie altert und ohnehin
noch weniger Kapazität hat.
Deshalb ist es auch wichtig, das Ding ab und zu mit einem vernünftigen Ladegerät komplett aufzuladen.
Das wird jedenfalls einer der Gründe sein, warum Batterien eine der Hauptursachen für Pannen sind.
Moderne Autos haben schließlich sehr viele Verbraucher und die Batterie wird da ziemlich gefordert.
Im Idrive läßt sich meines Wissens die Spannung nicht anzeigen, aber das geht im Geheimmenü im Kombiinstrument.
Wird während der Fahrt eine Bordspannung von 14,4 V (Blei-Säure Batterie) oder 14,7 V (AGM Batterie) angezeigt,
dann läd die Lichtmaschine gerade. Folgedessen hat die Batterie also Ladung nötig.
Wenn jetzt ständig diese höhere Ladespannung zu sehen ist (z.B. während einer langen Autobahnfahrt), wäre dies ein
Indiz daß die Batterie nicht richtig voll wird - also ihre Ladung nicht hält, nicht mehr so "Fit" ist und die Lichtmaschine
ständig Schwerstarbeit verrichtet.
Irgendwann muß der Regler der Lichtmaschine schließlich sagen "Hey, du bist voll - ich senke die Ladespannung jetzt wieder ab".
Dann sollte die Bordspannung nämlich zwischen 13,8 - 14 V liegen.
P.S. mit dem entsprechenden Diagnosetool läßt sich der Gesamt-Ladeverlauf in Betriebsstunden anzeigen.
Dort kann man sehen wie viele Stunden sich die Batterie in ihrem Leben im niedrigen oder Idealen Ladezustand befunden hat.
Das wird so lange protokolliert bis eine neue Fahrzeugbatterie registriert wird.
Ebenfalls lässt sich der Zustand der letzten 5 Tage auslesen.