Wieso sollte auch nur ein einziger Hersteller, der (zumindest bisher nicht nachweislich) nicht betrogen hat, auch nur einen Cent zahlen?
Die Fahrzeuge waren nach den damals gültigen Richtlinien gebaut, geprüft und für ordnungsgemäß erklärt worden. Nun hat man einfach im Nachhinein (!) Meßstationen errichtet, ein neues Messverfahren usw erstellt und zeigt nun mit dem Finger auf die Hersteller.
(...)
Das stimmt so einfach nicht.
Das Thema Klimaschutz kommt für keinen Hersteller überraschend, und die Festlegung von Grenzwerten im Rahmen der Normen (Euro 4, 5, 6…) auch nicht. Dass tatsächlich jemand die Schadstoffe in der Luft nachmisst ist genauso wenig verwerflich wie die Messung der Geschwindigkeit bei Tempolimit.
Die Politik ist damals den Autoherstellern entgegen gekommen und hat für die Zulassung einen stark vereinfachten Messzyklus definiert.
Die Politik war blauäugig genug, an ehrliche Bemühungen der Industrie zur Schadstoffreduzierung zu glauben.
Die Hersteller haben sich gefreut, dass die Hürde so einfach zu übersteigen war.
Das KBA hat versäumt, wenigstens in Stichproben nachzuprüfen, ob der Deal eingehalten wurde.
BMW war da ziemlich allein, so weit wir heute wissen (von der vertauschten Software bei den großen Modellen mal abgesehen). Insgesamt hat die Branche hier aber einen Vertrauensvorschuss missbraucht - und da gilt für BMW „mitgefangen, mitgehangen“.