Bald geht das alles nicht mehr.
Der Spruch ist vermutlich so alt wie die StVO und die erste technische Neuerung.
1989 - Einführung der Kat-Pflicht: Oh nein, Tuning ist damit unmöglich
1994 - Geänderte Vorschrift zur Radabdeckung: Oh nein, das Ende der geilen Felgen
...
2018 - Einführung Euro 6c/d-TEMP und OPF: Oh nein, Tuning ist damit unmöglich (und überhaupt ist es das Ende des Verbrenners)
2019 - DME Lock: Oh nein, Tuning ist damit unmöglich
Seltsam, nichts davon ist irgendwie so richtig eingetreten. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Und das wird auch in absehbarer Zukunft so bleiben...
So sehr ich manchmal Spielkind bin, finde ich die Entwicklung in Richtung Manipulationsschutz schon gut und richtig. Funktionale OTA Updates kann man zu Recht kritisch sehen (und die Vorreiter in dem Bereich haben sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert), aber auf der anderen Seite schreien sie alle rum, warum der Wagen kein Android Auto, CarPlay 2, Car2X oder sonstwas kann (das es zum Entwicklungszeitpunkt teils noch nicht gab). Und ist ein Werkstatttermin mit mehrstündigem vor-Ort-Update, weil ein Radiosender sein Logo geändert hat (so wie vor einem knappen Jahr mit Radio Bob geschehen), wirklich zeitgemäß? Der Preis dafür ist eben erhöhte Sicherheitsanforderung.
Wenn dann am Ende der einzelne, vernünftige Mensch nicht mehr mit seinem Handy Mehrleistung programmieren kann (die er nach eigener Aussage eigentlich auch nicht braucht), ist das ein für mich ein vertretbarer Nebeneffekt, wenn im Umkehrschluss nicht mehr jeder mit 5min Copy&Paste aus dem Internet nach Belieben Dreck in die Luft blasen und die Umwelt blenden kann, ohne zu wissen was man da eigentlich tut.
Wenn man unbedingt will, gibt es auch bei den neuesten Generationen Mittel und Wege, notfalls tauscht man die kompletten Zertifikate aus, dann hat man meist freie Bahn - zum Preis, dass die Originalsoftware nicht mehr mit einem sprechen mag, Bisschen Schwund ist immer.