M-Performance Bremse deutlich standhafter als 340i-Serienbremse?

  • @master_p
    Du bist von N (Nürnberg) nach HH (Hamburg) gefahren und hast unterwegs Berge gesehen? Bist du 500km Umweg über Ö gefahren oder was

    ;) Wie @chris_1860 schon schrieb, wo ich nicht drübergucken kann, ist's ein Berg :P

  • Wenn ich mir die Rücklichter von den Autos vor mir auf Bergabfahrten so ansehe, dann gibt's viel zu viele Leute, die da gern dauerbremsen.
    Spielt das evtl. auch ne Rolle?

  • Klar, es wird konstant Wärme induziert und zwischen Belag und Scheibe kann auch keine kühlende Luft vorbeiströmen. Eine kurze harte Bremsung vor der Kurve sollte normal mehr helfen - zudem entsprechend einen niedrigen Gang wählen um die Motorbremse mitzunutzen. Ist natürlich quatsch wenn man nach der Kurve voll durchzieht, da steht man dann aber auch nicht lange auf der Bremse.
    Man kann aber auch viel mit passenden hochwertigen Sportbelägen, einer Bremsenbelüftung und temperaturstabilerer Bremsflüssigkeit erreichen.
    Nicht nur bilden Bremsbeläge oberhalb der Betriebstemperatur Ablagerungen durch Ausgasungen, auch ist der Verschleiß bei hohen thermischen Belastungen höher. Die Beläge gehen also nicht nur kaputt (durch Verglasen zum Beispiel) sondern verlieren auch schon vor diesem Punkt Materialstärke.
    Eine Bremsenkühlung bringt natürlich nur bei der Fahrt etwas, man muss also der Bremse schon die Chance zum Abkühlen geben, sie kühlt dann aber schneller und besser ab, wenn eine Luftzuführung verbaut ist, so dass die kurze Gerade zwischen den Kurven der Serpentine womöglich ausreicht um Schäden zu verhindern.
    Die Bremsflüssigkeit am Ende schützt natürlich nicht die Scheiben oder Beläge aber Standard-Bremsflüssigkeit "altert" mit hoher thermischer Belastung schneller und neigt zudem kurzfristig zur Dampfblasenbildung und damit zu Fading bis hin zum Totalausfall der Bremse. Auch hier ist aber ein kurzes hartes Bremsen von Vorteil da die Scheiben nicht ihre ganze Energie an die Beläge abgeben, denn über die Rückenplatte wandert die Energie in den Kolben und damit in die Bremsflüssigkeit. Brembo GTR Bremssättel haben aus diesem Grund sogar spezielle Bohrungen um die Brücke vom Kolbenteil der auf der Belagträgerplatte aufliegt zu dem Kolbenteil der mit der Bremsflüssigkeit in Kontakt steht zu verkleinern.

  • Also Standfestigkeit im Straßenbetrieb bei unter 200kmh und Standfestigkeit im Rennbetrieb oder extrem sportlicher Fahrweise sind sicher zwei Dinge und sollte man auch unterscheiden.


    Mein IIer Passat (lang ist's her) war die Bremse beim kräftig Bremsen nach 10 Kurven bergab (oder weniger) fast weg, wie wenn sie geölt worden wäre. Pumpen + Handbremse für etwas Wirkung, hab's dann gelassen...


    Beim 4er Golf Variant hat sie nach 10 Kehren am Pass zwar etwas geraucht, der Druckpunkt ist gewandert und später hat sie gerubbelt, aber immer noch anständig gebremst.


    Beim E91 hab ich sie nicht zum Rauchen gebracht (ohne es mutwillig zu provozieren), selbst der Druckpunkt ist nicht gewandert.


    Beim F31 mit M-Sport Bremse hab ich sie bei ähnlichen Situationen einfach nicht annähernd aus der Ruhe bringen können.
    (Über Ring und Co kann ich nicht berichten, könnte mir aber vorstellen, dass da auch heutige Standard- oder Upgradebremsen das Handtuch werfen, wie andere Serienteile am Serienfahrzeug auch...)


    Wenn man ordentliche Verzögerung (jenseits 200 km/h - bei übrigens eher egal als Ösi) und akzeptables Gefühl (ich sag nicht perfektes, weil das die M-Sport Bremse auch nicht hat) will, ist eine gute (upgrade) Serienbremse sicher nicht verkehrt.


    Bei kaum einer Bremse braucht man Angst vor der Passfahrt haben, fast egal ob man richtig - kurz und fest - oder falsch - ständig ein bißchen- bremst.

  • Wenn ich mir die Rücklichter von den Autos vor mir auf Bergabfahrten so ansehe, dann gibt's viel zu viele Leute, die da gern dauerbremsen.
    Spielt das evtl. auch ne Rolle?

    Ja witzig, das beobachte ich auch sehr oft in den Bergen und hab da letztens mit meiner Tochter drüber geredet bzw erklärt, dass die Leute nicht Bergfahren können. Noch in den 60ern wären die irgendwo rechts am Strassenrand gestanden mit überhitzten Bremsanlagen.


    Ich fahr öfter mit meinem 87er Escort und originaler Bremsanlage in den Bergen (und keinesfalls sanft), jedoch hab ich das selbst bei der originalen kleinen Bremsscheibe (13"-Räder) nicht geschafft, diese zu überfordern. Die Reifen sind zwar sehr am Jammern und nach 2 Sommern/15.000km Schrott, allerdings nutze ich sehr aktiv halt die Motorbremse und Kurven werden stark angebremst.
    Selbst der Chevy mit Automatik wird bergab per Getriebe gebremst

  • Das mit dem Bremsen am Berg weder beigebracht, noch hat es (meistens) eine besondere Auswirkung. Viele denken sich wahrscheinlich nichtmal etwas dabei, wenn die Bremse raucht oder das Pedalgefühl weich wird.


    Und jetzt kommt das "aber" ;) In meinem 2er ist die Motorbremse in Verbindung mit der Sportautomatik so gering, da kann ich im Sport+-Modus unterwegs sein und bei 4.000U/min den Motor stehen lassen und der erhöht trotzdem noch die Geschwindigkeit. Da ist der Diesel-3er deutlich besser - und ältere Autos sowieso. Ich weiß zwar nicht, was genau dazu führt, dass der 2er so wenig Reiblast erzeugt, aber auch das spielt sicherlich rein, wenn Leute häufiger bremsen. Mir ist das nämlich letzten auf dem Weg in den Süden auch aufgefallen, wie häufig ist auf der Bremse stehen muss, einfach weil der Wagen sonst trotzdem schneller wird.

  • Die Motorbremse entsteht soweit ich weiß eher weniger durch irgendwelche Reibungsverluste, sondern weil der Motor die angesaugte Luft auch bei Schubabschaltung komprimieren muss -> das erfordert Energie. Dieselmotoren haben eine deutlich höhere Verdichtung als Benziner, daher haben Diesel auch eine stärkere Motorbremse :)


    Bei meinem 340i ist die Motorbremse auch deutlich schwächer als beim Vorgänger, einem E91 325d.

  • Schon klar, dass es nicht "nur" Reibung ist ;) und auch, dass bei Dieseln prinzipbedingt mehr Motorbremse zur Verfügung steht.

    Bei meinem 340i ist die Motorbremse auch deutlich schwächer als beim Vorgänger, einem E91 325d.

    Allerdings habe ich bei meinem damaligen Z3 mit 3L Reihensechser auch deutlich mehr Motorbremse gehabt. Man merkt es auch, wenn man zwischen Eco Pro und Sport umschaltet, dass Letzteres mehr Motorbremse zur Verfügung stellt. Und nein, in Eco Pro bin ich nicht gerade am segeln. Wenn man in Eco Pro manuell hochschaltet und dann auf Sport geht, merkt man eine deutliche höhere Verzögerung. Da bin ich dann allerdings technisch raus, warum das der Fall sein sollte.

  • Eco Pro kennt zwei „Schub Zustände“. Bei comfort / sport etc. wird m.W nach immer direkt rekuperiert, bei eco pro ist das anders:
    Es gibt einmal den Schubbetrieb mit entkoppelten Nebenaggregaten, das ist wenn die Eco Pro Anzeige im „Neutral“ Bereich steht. Sobald man die Bremse etwas antippt wechselt die Anzeige in den linken Bereich, hier wird Rekuperiert und auch der Klimakompressor etc zugeschaltet. Man merkt es auch deutlich dass die Verzögerung zunimmt bzw die Klima kühlt.
    Gibt man wieder leicht Gas oder das Fahrzeug würde zu stark verzögern (auf ebener Fläche) dann springt die Anzeige wieder in die Neutralstellung und die Verbraucher werden wieder abgekoppelt.


    Beim Automatik käme dann noch Segeln on Top, da sind logischerweise auch die Verbraucher / Nebenaggregate abgekoppelt

  • Beim Automatik käme dann noch Segeln on Top, da sind logischerweise auch die Verbraucher / Nebenaggregate abgekoppelt

    Ich dachte immer, beim Automatik würden im Segelzustand nur Antriebsstrang und Motor voneinander getrennt - also so, als würde man beim Schaltwagen die Kupplung permanent treten. Werden dabei wirklich die Nebenaggregate ebenfalls entkoppelt?